In Rumänien ist mit den Bauarbeiten an der größten NATO-Militärbasis in Europa begonnen worden. Nach Angaben des Nachrichtenportals Euronews soll der neue Stützpunkt mit einer Größe von mehr als 3.000 Hektar dauerhaft bis zu 10.000 Soldaten und ihre Familienmitglieder beherbergen. Die Baukosten würden sich auf 2,5 Milliarden Euro belaufen, heißt es.
Die Militärbasis werde durch die Erweiterung des bereits bestehenden 57. Fliegerstützpunktes Mihail Kogălniceanu an einem internationalen Flughafen nahe der Hafenstadt Constanța an der Schwarzmeerküste Rumäniens entstehen, berichtete Euronews weiter. Wie Nicolae Crețu, der Kommandeur des Fliegerstützpunktes, erklärte, werde das Projekt mit Wartungshallen, Treibstofflagern, Munition, Ausrüstung, luftfahrttechnischem Material, Simulatoren, Verpflegungseinrichtungen und Unterkünften versehen, die für den Betrieb und die Aufgaben einer Basis dieser Größe erforderlich seien.
Derzeit werde bereits an der Errichtung der grundlegenden Infrastruktur – der Zufahrtsstraßen und des Stromnetzes – gearbeitet. Bald soll auch mit dem Bau einer neuen Landebahn parallel zu der bestehenden begonnen werden. Die Flughafeninfrastruktur werde den Angaben zufolge mit neuen Rollwegen, Parkplätzen und Kapazitäten für Maschinen verschiedener Typen ausgebaut. Aktuell sind am Fliegerstützpunkt Mihail Kogălniceanu rund 5.000 Soldaten stationiert, die meisten von ihnen gehören den US-Streitkräften an.
Nachdem die Erweiterungsarbeiten abgeschlossen sind, könnte Rumänien Deutschland als wichtigsten Militärstützpunkt möglicherweise ablösen, betonte Euronews. Bis dahin bleibe Ramstein der bedeutendste Stützpunkt der USA in Europa. Welche Rolle die Militärbasis in Rumänien spielen werde, sei immer noch unklar. Euronews zitierte in diesem Zusammenhang den rumänischen Militär- und Politikanalysten, Dorin Popescu, der den Bau des Stützpunktes mit dem Ukraine-Krieg in Verbindung brachte:
"Der Stützpunkt Mihail Kogălniceanu wird die wichtigste permanente NATO-Militärstruktur in unmittelbarer Nähe zum Konflikt in der Ukraine werden. Es ist unwahrscheinlich, dass dieser Konflikt in diesem Jahr, 2025 oder 2026 beendet sein wird. Es wird wahrscheinlich ein langfristiger Krieg sein."
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