Mann wirft Molotowcocktails in Hof der russischen Botschaft in Moldawien

Ein Provokateur warf zwei Molotowcocktails in den Innenhof der russischen Botschaft in Moldawien. Dort erfolgt die Abstimmung für die russischen Präsidentschaftswahlen. Der Mann wurde anschließend festgenommen und das Wahllokal nahm seine Arbeit wieder auf.

Ein Mann hat zwei Molotowcocktails in den Hof der russischen Botschaft in Moldawiens Hauptstadt Chișinău geworfen. Dies teilte der Pressedienst der russischen diplomatischen Vertretung mit. Der Pressesprecher der russischen Botschaft Anatoli Loschakow fügte hinzu:

"Der Angreifer wurde von den Strafverfolgungsbehörden festgenommen."

Nach Angaben der lokalen Polizei versuchte der 40-jährige Mann zu fliehen. Demnach holten die Polizeibeamten, die das Gelände bewachten, den Angreifer aber zügig ein und nahmen ihn fest. Das Feuer wurde von Botschaftsmitarbeitern gelöscht. Loschakow präzisierte:

"Niemand wurde bei dem Vorfall verletzt, weder das diplomatische Personal noch die Bürger, die zur Wahl kamen."

Russlands Botschaft in Chișinău beherbergt das einzige Wahllokal, in dem Russen in Moldawien an den Präsidentschaftswahlen teilnehmen können. Die Arbeit des Wahllokals wurde nach einer kurzen Unterbrechung wiederaufgenommen. Seit dem frühen Morgen bildete sich vor der Botschaft eine lange Schlange von Menschen, die ihre Stimme abgeben wollen.

Am 12. März protestierte das moldawische Außenministerium beim russischen Vertreter gegen die Einrichtung von Wahllokalen auf dem Gebiet Transnistriens. Die russischen Präsidentschaftswahlen finden vom 15. bis 17. März statt. Das Staatsoberhaupt wird für sechs Jahre, bis Mai 2030, gewählt.

In mehreren russischen Regionen wurden während der Arbeit der Wahllokale mehrere Versuche verzeichnet, den Wahlprozess zu stören. In Sankt Petersburg beispielsweise nahm ein Gericht eine junge Frau für zwei Monate in Haft, die am 15. März einen Molotowcocktail am Eingang eines Wahllokals geworfen hatte. Ihr wird die Behinderung der Arbeit von Wahlkommissionen vorgeworfen. Sie muss mit bis zu fünf Jahren Gefängnis rechnen.

Am 16. März erklärte die Leiterin der Zentralen Wahlkommission, Ella Pamfilowa, dass "kleinkarierte Menschen" versucht hätten, in 29 Wahllokalen in 20 russischen Regionen Flüssigkeiten in die Wahlurnen zu schütten oder diese anzuzünden. Nach Berechnungen Pamfilowas gab es während der Präsidentschaftswahlen acht Brandstiftungsversuche in Wahllokalen.

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