Pentagon kündigt neue Militärhilfe für Kiew an – keine ATACMS-Lieferung geplant

Im Rahmen des neuen Hilfspakets will Washington weitere Flug- und Panzerabwehrmittel sowie Artilleriemunition an Kiew liefern, teilte das Pentagon mit. Die Lieferung von ATACMS-Raketen ist nicht vorgesehen. Der Wert der Tranche beläuft sich auf fast 300 Millionen US-Dollar.

Das US-Verteidigungsministerium hat weitere Militärhilfe für die Ukraine angekündigt. Wie der Pentagon-Pressesprecher, Generalmajor Patrick Ryder, bei einem Briefing am Mittwoch erklärte, werde die bereits 55. Tranche auf bis zu 300 Millionen US-Dollar geschätzt. Mit dem Paket wolle Washington unmittelbare Bedürfnisse der ukrainischen Armee in den Bereichen Luftabwehr, Artilleriemunition und Panzerabwehrmittel decken.

Im Rahmen dieses Militärhilfepakets erhalte die Ukraine Stinger-Flugabwehrraketen, zusätzliche HIMARS-Munition und Artilleriegeschosse des Kalibers 105 Millimeter. Außerdem würden 155-Millimeter-Artilleriegeschosse zur Verfügung gestellt, darunter hochexplosive und verbesserte Streumunition mit doppeltem Verwendungszweck (englisch DPICM). Weiter erwähnte Ryder AT4- Panzerabwehrhandwaffen und zusätzliche Munition für Feuerwaffen sowie Sprengladungen für die Beseitigung von Hindernissen, Ersatzteile, Wartungsausrüstung und andere Hilfsmittel.

Die Lieferung von ATACMS-Raketen, über die seit Kurzem in den Medien spekuliert worden war, ist nicht vorgesehen. Mit dem neuen Paket, erläuterte Ryder auf die Frage eines Journalisten, konzentriert sich das Pentagon auf Waffen und Ausrüstung, die Kiew dringend benötige. In Bezug auf ATACMS habe Ryder nichts zu berichten.

Die US-Regierung sei dank Beschaffungsverträgen für Wiederauffüllung der Waffenbestände, die zu günstigeren Bedingungen geschlossen worden seien als ursprünglich erwartet, in der Lage, der Ukraine diese Hilfe bereitzustellen, so Ryder. Durch die Kosteneinsparungen könnten die Behörden eine neue Hilfstranche für Kiew genehmigen, ohne die militärische Unterstützung der USA wesentlich zu beeinträchtigen. Diese könne dennoch das vollwertige US-Hilfspaket, das im Kongress nach wie vor blockiert ist, nicht ersetzen.

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