Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij sieht aus wie ein Clown, ein Unmensch und ein Verlierer, wenn er Papst Franziskus angreift, weil dieser auf einen Verhandlungsfrieden mit Russland dränge. Dies erklärte der venezolanische Präsident Nicolás Maduro am Montag in einer Fernsehsendung.
Selenskij hatte letzte Woche den Aufruf des Papstes zurückgewiesen, in dem das katholische Kirchenoberhaupt die ukrainische Regierung bat, Zugeständnisse im Interesse von Friedensverhandlungen zu erwägen. Papst Franziskus sei ein Mann mit hoher moralischer Autorität und Selenskij sei nicht in der Position, sich schlecht über ihn zu äußern, sagte Maduro.
Die Haltung des ukrainischen Führers erinnere ihn an Juan Guaidó. Dabei bezog sich der venezolanische Staatschef auf den ehemaligen venezolanischen Abgeordneten, der vor einigen Jahren mit Unterstützung der USA versucht hatte, die Macht im Land an sich zu reißen.
"Selenskij ähnelt mehr und mehr Guaidó, dem Clown, dem Rohling, dem Verlierer Guaidó, und ist genauso schädlich für das Volk wie Guaidó," so Maduro.
Venezuela – und Maduro als ein Mann des Glaubens – unterstütze die Friedensbotschaft von Papst Franziskus für die Ukraine, fügte er hinzu. In einem Interview mit dem Schweizer Sender RSI war der Papst gefragt worden, was er von Leuten halte, die im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt "den Mut zur Kapitulation und die weiße Fahne" forderten. Er antwortete, dass die Zustimmung zu Gesprächen im Angesicht der Niederlage "keine Kapitulation bedeutet, sondern den Mut, das Land nicht in den Selbstmord zu führen".
"Sie mögen sich dafür vielleicht schämen, aber wie viele Tote wird es am Ende geben? Verhandeln Sie rechtzeitig, suchen Sie nach Ländern, die vermitteln",
forderte der Papst.
Für Selenskij ist nur ein militärischer Sieg über Moskau das einzig akzeptable Ergebnis. Er wies die Botschaft des katholischen Kirchenoberhauptes zurück. Die Ukraine habe es mit dem "russischen Bösen" zu tun, erklärte er. Sie werde von Priestern unterstützt, die "an der Front stehen, Leben und Menschlichkeit schützen und mit Gebet, Gesprächen und Taten helfen". Demgegenüber stünden Menschen, die "irgendwo 2.500 Kilometer entfernt sind und praktisch zwischen jemandem vermitteln, der leben will, und jemandem, der dich zerstören will".
Guaidó war ein oppositioneller Abgeordneter, der Maduro im Jahr 2018 der Wahlfälschung beschuldigte und sich im Januar 2019 zum amtierenden Präsidenten erklärte. Sein Machtanspruch wurde von Washington und einigen seiner Verbündeten unterstützt. Seine verschiedenen Versuche, einen Volksaufstand oder einen Militärputsch in Venezuela zu inszenieren, scheiterten jedoch. Medienberichten zufolge lebt Guaidó derzeit in Miami, Florida.
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