Die Aktionen der Kiewer Spezialeinheiten in der Schwarzmeerregion seien Vorbereitungen für einen Angriff auf die Krim, erklärte der Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes (GUR), Kirill Budanow, am Montag.
Im Rahmen der Werbung für eine Fernsehdokumentation mit dem Titel "Krieg um das Meer", die am Sonntag auf dem einheitlichen ukrainischen Fernsehsender ausgestrahlt wurde, veröffentlichte Budanow eine Erklärung auf dem offiziellen Telegram-Kanal des GUR.
"Das alles sind vorbereitende Maßnahmen für eine ernsthafte Operation auf der Krim",
sagte er.
"Außerdem ist es eine gute Nachricht für die Bevölkerung, die seit 10 Jahren unter Besatzung lebt. Viele von ihnen glauben, dass sie vergessen worden sind."
Rund 97 Prozent der Krimbewohner stimmten im März 2014, kurz nach dem von den USA unterstützten Putsch in der Ukraine, für den Wiederanschluss an Russland. Moskau betrachtet die Halbinsel seither als Teil seines souveränen Territoriums, während Kiew weiterhin von einer "De-Okkupation" träumt.
Der vom GUR produzierte Dokumentarfilm erzählt von angeblichen militärischen Erfolgen der Ukraine am Dnjepr und im Schwarzen Meer, vor allem von Kommandoüberfällen und Drohnenangriffen auf die russische Flotte. Vorgestellt wird darin eine Spezialeinheit namens "Gruppe 13", die für Angriffe auf russische Schiffe zuständig ist.
Der namentlich nicht genannte Kommandeur der Einheit wird in dem Film mit den Worten zitiert:
"Der Feind wird niemals die Herrschaft über das Meer erlangen, ganz gleich, was er sich einfallen lässt. Dies ist unser Schwarzes Meer, unsere Krim, unsere Schlangeninsel."
Budanow äußerte sich in ähnlicher Weise über die Krim, als die groß angekündigte Offensive der Ukraine im vergangenen Jahr ins Stocken geriet, nachdem die Ukraine zugegeben hatte, Seedrohnen für den Angriff auf die Kertsch-Brücke eingesetzt zu haben. Russland hat die ukrainischen Drohnenangriffe als bedeutungslose PR-Aktion abgetan, während sich die Bodentruppen Kiews weiter zurückziehen.
Dmitri Belik, ein Mitglied der Staatsduma aus Sewastopol, bezeichnete gegenüber RIA Nowosti die GUR-Ankündigung als "PR-Kampagne":
"Budanow hat schon lange aufgehört, in seinen Erklärungen originell zu sein. Diese 'ernsthaften Operationen' liefen auf eine selbstmörderische Landung an der Krimküste hinaus, um die ukrainische Flagge eilig vor der Kamera zu entrollen oder sie an einen Zaun oder eine öffentliche Toilette zu nageln. Dann sind sie schnell weggelaufen, wenn sie Glück hatten."
Auch Senator Wladimir Dschabarow äußerte sich zu Budanows Ankündigung und spekulierte, dass es sich dabei "entweder um eine Fälschung oder um Dummheit" handele. Für den Fall, dass die Ukrainer tatsächlich etwas versuchen sollten, werde Russland bereit sein, sagte er.
"Es ist nicht sehr üblich, solche Aussagen vom Leiter eines Sonderdienstes zu hören. In der Regel spricht die Führung der Spezialdienste nicht nur nicht über bevorstehende Operationen, sondern kommentiert sie auch nicht, nachdem sie durchgeführt wurden",
sagte Dschabarow gegenüber Reportern.
Mehr zum Thema - Abgehörte Bundeswehr-Beratung: Deutschland plant Zerstörung der Krim-Brücke