Deutsche sollen Russland nicht sehen – Sacharowa reagiert auf Baerbocks Reisewarnung

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums hat auf die am Donnerstag bekannt gewordene Reisewarnung des Auswärtigen Amtes in Berlin reagiert. Damit will man verhindern, dass einfache Deutsche Russland sehen und erkennen, dass sie von der deutschen Politik belogen werden, kommentierte Maria Sacharowa.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, hat die am Donnerstag bekannt gewordene Reisewarnung des Auswärtigen Amtes in Berlin mit diesen Worten kommentiert:

"Deutschlands proamerikanische Behörden haben Angst, dass ihre Bürger Russland mit eigenen Augen sehen, mit Russen interagieren und erkennen, dass [deutsche] Politiker [sie] all die Jahre getäuscht haben."

Wie berichtet, hat das Auswärtige Amt von Reisen in die Russische Föderation "dringend" abgeraten, wie seit Donnerstag auf der Website des Außenministeriums zu lesen ist. Es bestehe für Deutsche und Bürger mit doppelter, also deutsch-russischer Staatsbürgerschaft "die Gefahr willkürlicher Verhaftung", behauptet das Amt.

Substanz steht hinter dieser Reisewarnung nicht, es werden auch keine konkreten Fälle benannt, in denen Deutsche willkürlich verhaftet wurden. Stattdessen enthält der Text Banalitäten wie die Empfehlung, Grenzen nicht illegal zu überschreiten.

Seit dem vergangenen Jahr können Deutsche ohne großen Aufwand ein elektronisches Visum beantragen, das innerhalb von vier Tagen ausgestellt wird. Dmitri Peskow, der Pressesprecher des Präsidenten, sagte am 6. März, in Russland würden Deutsche und Deutschland sehr geschätzt. Allerdings sei die Zeit weiser und kluger Politik in Deutschland vorbei, deutsche Politiker würden derzeit viele Fehler machen, fügte er hinzu.

Zuvor hatte sich bereits der russische Präsident Wladimir Putin zuversichtlich gezeigt, dass durch eine künftige Generation rational und vernünftig agierender Politiker wieder eine Annäherung zwischen Russland und Deutschland möglich sein werde. Es gebe "objektive nationale Interessen" Deutschlands, die eine Annäherung an Russland herbeiführen würden, sagte der Präsident.

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