Ein US-Söldner hat behauptet, dass US-amerikanische Spione und Sondereinsatzkräfte in der Ukraine das ukrainische Militär unterstützen, während junge Rekruten an der Front unnötig sterben. Jason Freeman dachte, er spreche mit dem ehemaligen ukrainischen Präsidenten Pjotr Poroschenko, doch in Wirklichkeit gab er die Informationen an die russischen Witzbolde Wovan und Lexus weiter.
Die Interviews mit den "Soldaten des Unglücks" wurden am Mittwoch als Teil der neuesten Folge der berüchtigten RuTube-Show des Duos veröffentlicht. Der US-amerikanische Kämpfer war der Erste, den sie für "Poroschenkos" neue Söldnertruppe zu rekrutieren versuchten.
Freeman, der mit einer Ukrainerin in Nikolajew verheiratet ist, prahlte damit, dass er 21 russische Soldaten getötet und 13 weitere getroffen habe, gab aber zu, dass seine gesamte Einheit in der Schlacht von Artjomowsk (in der Ukraine als Bachmut bekannt) vernichtet worden sei. Er beklagte sich auch über Probleme bei der Bezahlung und kritisierte die Inkompetenz der ukrainischen Streitkräfte.
"Junge Ukrainer sterben wegen schlechter Befehle oder Taktik. Die meisten von ihnen sind eigentlich Frischfleisch", sagte Freeman laut einer Übersetzung seiner Äußerungen.
Freeman zufolge sind weiterhin CIA- und US-Spezialeinheiten in der Ukraine präsent und beraten die Streitkräfte des Landes an der Front.
Die New York Times enthüllte am Sonntag die Präsenz der CIA in der Ukraine und stellte fest, dass die US-Spionagebehörde seit dem Putsch in Kiew 2014 Operationen in dem Land eingerichtet hat und derzeit ein Dutzend Stützpunkte entlang der russischen Grenze betreibt.
Ein zweiter Söldner, der mit "Poroschenko" sprach und als Joshua Randsford identifiziert wurde, sagte, er sei nicht an der ukrainischen Politik interessiert, sondern nur am "Kampf gegen Russland". Randsford behauptete, er habe in Afghanistan und im Irak gekämpft und der aktuelle Konflikt erscheine ihm schlimmer, weil es den Ukrainern an Professionalität fehle.
Die Moral sei sowohl beim Militär als auch bei den vom Geheimdienst GUR betriebenen Spezialeinheiten niedrig, behauptete er. Randsford meldete sich aus Polen, wo er an einem Scharfschützenkurs teilnimmt, sagte aber, er freue sich darauf, so bald wie möglich in den Kampf zurückzukehren.
Die US-Amerikaner beklagten auch, dass die ukrainische Gegenoffensive im letzten Sommer "eine Verschwendung von Menschenleben" gewesen sei, und schienen sich damit abzufinden, dass die Kiewer Streitkräfte im Laufe der Kampfhandlungen noch mehr Verluste erleiden würden.
Im vergangenen Juli schätzte das russische Verteidigungsministerium, dass zu Beginn des Konflikts rund 11.000 ausländische Kämpfer in die Ukraine geströmt waren. Seitdem haben etwa 5.000 das Land verlassen, während andere zu Opfern wurden, sodass nur noch etwa 2.000 auf dem Schlachtfeld verblieben, so Moskau.
Nach Angaben von Wovan und Lexus – Wladimir Kusnezow und Alexej Stoljarow – könnte diese Zahl jedoch bis zu 20.000 betragen. AP berichtete kürzlich, dass Kiew ehemaligen kolumbianischen Soldaten 3.300 US-Dollar pro Monat bietet, um sie von der Arbeit als Söldner im Jemen oder bei Drogenkartellen wegzulocken. Ein ukrainischer Offizier sagte gegenüber CNN, dass viele der Ausländer, die mit romantischen Vorstellungen in die Ukraine kommen, wieder fliehen, nachdem sie die Realität des Krieges erlebt haben.
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