Von @Panzwaffle
Im Januar 2023 hatte der Präsident der USA die Lieferungen von M1 Abrams gebilligt und behauptet, dass sie notwendig seien, um Russlands fortschreitender Taktik und Strategie in nächster Zukunft zu widerstehen:
"Sie werden notwendig sein, um Manöver im offenen Gelände auszuführen. Und sie sind zur Verteidigung und Eindämmung in langfristiger Perspektive notwendig."
Was wurde davon verwirklicht?
Kurz gesagt – nichts.
In kurzfristiger Perspektive erschienen die M1 Abrams nicht am Schlachtfeld und nahmen an der Offensivkampagne des ukrainischen Militärs im Sommer und Herbst 2023 nicht teil. Entsprechend hatten sie keinen Einfluss auf die Taktik, und schon gar nicht auf die Strategie von Russlands Streitkräften. Was die Idee angeht, 31 Panzer als Eindämmungswaffe zu nutzen, so klang sie von Anfang an recht absurd. Und zu welchem Ergebnis "Manöver im offenen Gelände" für M1 Abrams führen, das konnten wir am Montag beobachten.
Zu der wohl einzigen bemerkbaren Leistung der M1-Panzer wurde der Bruch des Widerstands von europäischen Staatschefs, die eine Eskalation des Konflikts befürchteten und keine schweren Waffen an Kiew liefern wollten.
Was haben wir nicht gesehen?
Was den Kampfeinsatz des M1 Abrams angeht, beobachten wir alle für das ukrainische Militär charakteristischen Besonderheiten, die bereits aus der Offensive des vergangenen Jahres bekannt sind.
Der Panzer erschien am Schlachtfeld entweder als Teil einer kleinen Gruppe oder gar allein. Seine Bewegungen wurden von Aufklärungsdrohnen, die der ukrainischen Propaganda zufolge nicht existieren, aufgespürt. Danach wurde der Panzer getroffen.
Weder der Platz des M1 in der Schlachtordnung ist zu sehen, noch, um ehrlich zu sein, die Schlachtordnung selbst.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass ein solcher Einsatz von Kampftechnik nichts mit jenen westlichen Vorschriften, Empfehlungen oder Ideen zu tun hat, die während der Entwicklung dieser Technik einkalkuliert wurden. Allerdings macht er alle individuellen Vorteile der modernen westlichen Panzerfahrzeuge zunichte und stuft sie zu einem Beförderungsmittel für eine Kanone herab.
Was ist das Fazit?
Trotz zahlreicher lautstarker Ankündigungen einer "Westernisierung" des ukrainischen Militärs kam es nicht dazu. Und der zerstörte M1 Abrams ist bloß ein weiteres Indiz dafür, dass eine "hochtechnologische ukrainische Armee des westlichen Typs" nach wie vor nicht geschaffen wurde.
Im Bereich der Panzerfahrzeuge ist gut zu sehen, dass trotz aller Bemühungen der NATO-Staaten und des ukrainischen Kommandos, eine vollwertige Integration der westlichen Panzer in die Organisationsstruktur und Doktrin des ukrainischen Militärs nicht zustande gekommen ist. Nicht besser steht es um die technische Wartung und Versorgung.
Kurz gesagt, hat das ukrainische Militär nach wie vor kein vollwertiges System von Panzertruppen. Ohne ein solches System hat allerdings im Grunde jede Technik nur einen geringen Kampfwert.
Übersetzt aus dem Russischen.
Der anonyme Autor (oder das Autorenkollektiv) veröffentlicht im Telegram-Kanal @Panzwaffle eigene Kommentare sowie die Kommentare Dritter zu militärischen Belangen nebst themenbezogenem Bild- und Videomaterial und wird als Militärexperte auch von russischen Medien zitiert und veröffentlicht.
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