Armeniens Verteidigungsministerium hat am Dienstagmorgen über die Verschärfung der Lage an der Grenze zu Aserbaidschan berichtet. Laut einer entsprechenden Erklärung sollen Einheiten der aserbaidschanischen Armee um 5:30 Uhr (Ortszeit) mit dem Beschuss auf armenische Stellungen begonnen haben. Der Vorfall habe sich nahe einer Grenzsiedlung in der südöstlichen Provinz Sjunik ereignet. Nach jüngsten Angaben seien infolge des Beschusses vier Soldaten der armenischen Streitkräfte getötet worden. Ein weiterer Militärangehöriger habe Verletzungen erlitten, sei jedoch außer Lebensgefahr.
Als Antwort auf die Erklärung des armenischen Ministeriums teilte der aserbaidschanische Grenzschutz mit, dass seine Einheiten die Operation "Vergeltung" durchgeführt hätten, wodurch eine Stellung der armenischen Armee zerschlagen worden sei. Mit der Aktion habe man auf einen Angriff armenischer Soldaten reagiert. Darüber hat am Vortag das Außenministerium in Baku berichtet. Demnach sei ein Angehöriger des aserbaidschanischen Grenzschutzes verletzt worden.
Kremlsprecher Dmitri Peskow zeigte sich alarmiert in Bezug auf die Verschärfung der Lage an der Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan. Während einer Pressekonferenz rief er die beiden Länder auf, Zurückhaltung zu üben und jegliche Aktionen zu vermeiden, die von anderen Seite als provokativ betrachtet werden könnten. Solche Vorfälle stünden einem Friedensabkommen zwischen Armenien und Aserbaidschan im Wege. Trotzdem hoffe Russland auf die Fortsetzung des Friedensprozesses, betonte Peskow.
Am 5. Oktober 2023 hatte Armeniens Premierminister Nikol Paschinjan ein Dokument über die Anerkennung der umstrittenen Region Bergkarabach als Teil Aserbaidschans unterzeichnet. Seitdem arbeiteten Jerewan und Baku an einem Friedensabkommen.
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