Nach Treffen mit Selenskij: Saluschny raus, General Syrski neuer Oberkommandierender

Über die Entlassung von Waleri Saluschny als ukrainischer Militärchef wurde seit Wochen spekuliert. Nach einem Treffen von Präsident Selenskij mit Saluschny am Donnerstagabend gaben beide Seiten Erklärungen ab, die auf eine baldige Entlassung hindeuteten. Unmittelbar danach erklärte Selenskij, dass er General Alexander Syrski zum Nachfolger bestimmt habe.

Spekulationen, der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij strebe die Ablösung des bisherigen Oberkommandierenden der ukrainischen Streitkräfte Waleri Saluschny an, haben sich am Donnerstagabend bestätigt. Beide, Selenskij und Saluschny, posteten in ihren jeweiligen sozialen Netzwerken Berichte über ein Treffen, zu dem sie sich in Kiew zusammengefunden hätten. Anschließend teilte Selenskij mit, er habe General Alexander Syrski zum neuen Militärchef ernannt. 

Saluschny sprach in seinem Post von einer "höflichen und ernsten Unterhaltung". Man habe sich darauf geeinigt, dass Änderungen der Strategie und der Herangehensweise nötig seien. Er danke allen, die mit ihm bis dahin zusammengearbeitet haben. 

In der Mitteilung, die Selenskij auf X (vormals Twitter) postete, heißt es ergänzend dazu, man habe sich bei diesem Treffen darauf verständigt, dass eine personelle Erneuerung der Armeeführung erforderlich sei. "Die Zeit für diese Erneuerung ist jetzt", schrieb der Präsident weiter. 

Der Verteidigungsminister der Ukraine, Rustem Umerow, postete seinerseits eine Erklärung, in der er ausdrücklich schrieb, die Entscheidung "über die Erforderlichkeit des Austauschs der Führung der ukrainischen Streitkräfte" sei gefallen. Anschließend dankte er Waleri Saluschny "für alle Errungenschaften und Siege". 

Ein Präsidentenerlass, mit dem Saluschny entlassen und General Syrski als dessen Nachfolger benannt wird, ist zur Stunde noch nicht erschienen.

Alexander Syrski galt als Widersacher Saluschnys innerhalb der ukrainischen Armeeführung. Der heute 58 Jahre alte General wurde in Russland geboren. Er begann seine militärische Karriere in Moskau, diente jedoch seit der ukrainischen Unabhängigkeit der Ukraine. Von 2019 bis 2022 leitete er die ukrainische militärische Operation gegen den Donbass.   

Mehr zum Thema - Medien: SBU warnte Selenskij vor Unruhen im Falle einer Entlassung Saluschnys