Am 24. Januar sollen die Musiker der Rockband Bi-2 ohne Arbeitserlaubnis in Phuket aufgetreten sein. Unmittelbar nach dem Konzert wurden alle Bandmitglieder festgenommen. Am Sonntag veröffentlichte Bi-2 eine erste Stellungnahme zu dem Vorfall. Grund für die Festnahme seien "falsch ausgefüllte Dokumente der Veranstalter" gewesen.
Am darauffolgenden Tag verhängte das Gericht eine Geldstrafe von rund 80 Euro gegen die Musiker, die an Ort und Stelle bezahlt wurde. Nach der Gerichtsverhandlung nahm die thailändische Migrationspolizei die Band fest. Derzeit befinden sich die Musiker in einem temporären Internierungslager.
Die Künstler betonten, dass sie im vergangenen Jahr zweimal erfolgreich in Thailand aufgetreten seien. Auch die jüngsten Veranstaltungen in Pattaya und Phuket seien in Zusammenarbeit mit lokalen Veranstaltern und unter Einhaltung aller Sicherheitsauflagen durchgeführt worden. "Es wurden keine weiteren Vorwürfe gegen uns erhoben", hieß es.
Nun sollen die Musiker abgeschoben werden. Unklar ist aber, wohin. Nach thailändischem Recht erfolgt die Abschiebung in das Land, in dem der Reisepass ausgestellt wurde. Nach Angaben des russischen Generalkonsuls in Phuket sind fünf Künstler russische Staatsbürger. Zwei weitere, Egor Bortnik und Alexander Uman, sollen mit israelischen und australischen Pässen nach Thailand eingereist sein. Sie sind auch die bekanntesten Gesichter der Gruppe. Bortnik wird in Russland seit 2023 als ausländischer Agent geführt. Die Band hatte sich offen gegen den Krieg in der Ukraine ausgesprochen.
Am Dienstagmorgen erklärten die Musiker auf Telegram, dass noch nichts Konkretes über die Abschiebung gesagt werden könne. Zunächst sei beschlossen worden, sie nach Israel abzuschieben. Dafür seien Flugtickets gekauft worden. Nach einem Besuch russischer Diplomaten sei den Musikern mitgeteilt worden, dass die Abschiebung nach Israel ausgesetzt worden sei. Sie würden weiterhin in einem Migrationszentrum in einer Gemeinschaftszelle für 80 Personen festgehalten.
Russlands Botschaft in Thailand teilte am Dienstag mit, die örtlichen Behörden hätten sich noch nicht auf einen Termin für die Abschiebung geeinigt. Drei Bandmitglieder mit russischer Staatsbürgerschaft würden ausschließlich nach Russland abgeschoben. "Da einige von ihnen zwei Pässe haben, können sie nach dortigem Recht sowohl nach Russland als auch nach Israel ausreisen. Diejenigen, die nur einen russischen Pass haben, können nur nach Russland abgeschoben werden. Eine andere Option gibt es nicht", hieß es.
BI-2 wurde vor fast 30 Jahren in Weißrussland gegründet, kurz darauf zogen die beiden Gründungsmitglieder nach Russland. In den 2000er-Jahren war die Gruppe eine der erfolgreichsten Bands Russlands.
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