Einem Bericht von Bloomberg zufolge hat Katar unter Berufung auf die eskalierenden Spannungen im Roten Meer mehrere seiner Flüssigerdgaslieferungen an EU-Länder verschoben.
Katar, der weltweit zweitgrößte LNG-Exporteur, hat einige europäische Abnehmer über Lieferverzögerungen und die Umplanung bestimmter Lieferungen informiert. Seit Kurzem müssen die Lieferungen aus Nahost in die EU über das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet werden, um mögliche Raketenangriffe im Roten Meer zu umgehen, was die Reise um zwei Wochen verlängert. Diese Umstände ergeben sich aus der Tatsache, dass die USA und das Vereinigte Königreich zur Verteidigung Israels weiterhin Angriffe im Jemen durchführen. Vergangene Woche beschloss Doha, drei seiner LNG-Tanker umzuleiten, um auf die jüngsten Bombardierungen des Jemens durch die USA und das Vereinigte Königreich aufmerksam zu machen.
Die Alternativroute sieht vor, das Kap der Guten Hoffnung in der Nähe von Kapstadt zu umfahren und dann durch Westafrika – eine allerdings weitaus längere und teurere Route. Mindestens sechs katarische Ladungen für Europa wurden bereits um Afrika herum geleitet.
Der längere Transit um das Kap der Guten Hoffnung, nachdem Handelsschiffe das Rote Meer verlassen haben, hat bereits größere Auswirkungen auf die anderen Schiffe, die in den Häfen für die Abholung von Containern zur Verfügung stehen, als die Corona-Pandemie. Dies gehe aus den jüngsten Daten des führenden maritimen Beratungsunternehmens Sea-Intelligence hervor, berichtet der Sender CNBC. Die Daten zeigen, dass, um das Kap der Guten Hoffnung zu umfahren, die Reedereien ein oder zwei zusätzliche Schiffe benötigen, um die Verspätungen auszugleichen.
Deutschland ist vor allem in Europa auf LNG-Lieferungen angewiesen, nachdem Berlin seine Handelsbeziehungen zu Moskau stillgelegt hat. Berlin will sich nach Angaben aus Regierungskreisen mit der Fregatte Hessen an der Militäroperation beteiligen – vorausgesetzt, der Bundestag erteilt nach dem Abschluss der EU-Planungen ein entsprechendes Mandat.
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