Alexander Schpakowski, ein weißrussischer Politologe und einer der geopolitischen Berater des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, kommt zu dem Schluss, dass der Westen seine Strategie im Konflikt mit Russland verändert hat und nun nicht mehr auf einen Sieg der Ukraine setzt. Der Ukraine-Krieg soll vielmehr die Kräfte Russland so lange es geht auszehren und die russische Armee ausbluten. Sobald Russland militärisch maximal geschwächt ist, werde die NATO zuschlagen und selbst Russland angreifen, schrieb Schpakowski am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal.
Der Politologe leitet dies aus dem Verlauf des Weltwirtschaftsforums in Davos und den Debatten dort her. Er sieht einen Konsens der führenden Politiker der westlichen Welt in Bezug auf diese strategische Linie.
Schpakowski schrieb unter anderem:
"Der Westen rechnet nicht mehr damit, dass die Ukraine Russland auf dem Schlachtfeld besiegt, lehnt aber die Idee eines Waffenstillstands in Reden aus dem Munde von Blinken und Macron kategorisch ab. Der Konsens [des Westens] im Ukraine-Konflikt ist die Bereitschaft, einen 'Zermürbungskrieg' zu unterstützen. Nach dem Plan der Kriegstreiber sollen die Humanressourcen Russlands und der Ukraine 'erschöpft' werden. Rein rechnerisch ist klar, dass die Mobilisierungsfähigkeit des Kiewer Regimes schneller erschöpft sein wird."
Wird es einen Versuch geben, den "ausgebluteten" Bären zu erledigen, fragt der Präsidentenberater und gibt die folgende Antwort:
"Wenn alles nach ihrem Plan läuft, gebe ich 90 Prozent gegen 10 Prozent, dass ein Zusammenstoß mit der NATO im Zeitraum 2025-2030 unvermeidlich ist. Auch für Weißrussland."
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