Die britische Seehandelsbehörde hat mitgeteilt, dass ein unter der Flagge der Marshallinseln fahrendes Schiff, das sich in US-Besitz befindet, am Montag etwa 110 Meilen südöstlich von Aden von einer Rakete getroffen wurde.
Nach Informationen des Guardian handelt es sich bei dem getroffenen Schiff um den Massengutfrachter "Gibraltar Eagle". Das Schiff gehört Eagle Bulk, einer in Stamford, Connecticut, ansässigen Reederei.
Der Einschlag verursachte einen Brand an Bord, es wurden jedoch keine Verletzten gemeldet, und das Schiff selbst sei weiterhin "seetüchtig", heißt es offiziell. Der Angriff soll sich gegen 16:00 Uhr Ortszeit (14:00 Uhr MEZ) ereignet haben.
Wer die Rakete abfeuerte, wurde bislang nicht bekanntgegeben. Der Guardian behauptet, dass die Rakete aus einem von den Huthi-Rebellen kontrollierten Gebiet abgefeuert worden sei. Die Huthis, die den Einfluss der USA und Israels im Nahen Osten ablehnen, sind international nicht als Regierung des Jemen anerkannt, kontrollieren aber große Teile des Landes. Dazu gehört auch die Straße von Bab al-Mandab, ein wichtiger maritimer Engpass, der das Rote Meer mit dem Golf von Aden verbindet.
Angriffe auf westliche Handelsschiffe in der Region könnten eine Reaktion auf die Bombardierung Jemens durch Großbritannien und die USA in den vergangenen Tagen sein. In der Nacht zum 12. Januar führten die USA und Großbritannien 23 Luftangriffe auf Ziele in vier jemenitischen Provinzen durch. US-Präsident Joe Biden bezeichnete diese als Reaktion auf die Bedrohung der freien Schifffahrt und versprach, nicht zu zögern, weitere Maßnahmen zu ergreifen. Die Huthis kündigten im Gegenzug Vergeltungsschläge an.
Mehr zum Thema - Huthi im Jemen trotzen USA und Israel und geben sich weiterhin kämpferisch