Nach Angaben der Nachrichtenagentur ABC haben die australischen Behörden beschlossen, ausgemusterte MRH-90 Taipan-Hubschrauber der Luftstreitkräfte zu entsorgen, anstatt sie entgegen der Bitte Kiews in die Ukraine zu schicken. Der Grund dafür seien Sicherheits- und Betriebsprobleme, hieß es in dem Bericht.
Bereits im September 2023 hatte Canberra angekündigt, seine Flotte von 47 Hubschraubern 14 Monate früher als geplant außer Dienst zu stellen. Der Grund dafür war der Absturz eines Hubschraubers dieses Typs im Juli, bei dem vier Menschen ums Leben kamen. Die Maschine nahm an der Großübung Talisman Sabre teil, die gemeinsam mit den Vereinigten Staaten durchgeführt wurde.
Zugleich schreibt ABC, dass die Helikopter frühestens 2037 hätten ausgemustert werden sollen, aber aufgrund zahlreicher Probleme, die zur Aussetzung der Flüge geführt hätten, sei die Entscheidung geändert worden. Nun hat Canberra 40 Stück UH-60M Black Hawk-Hubschrauber aus den USA gekauft, die die Taipan ersetzen sollen.
Trotz ernsthafter Mängel bei der Sicherheit der Taipan hatte Kiew am 19. Dezember ein offizielles Ersuchen an Canberra um die Lieferung dieser Hubschrauber gerichtet. Kateryna Argyrou, die Co-Vorsitzende des australischen Verbands ukrainischer Organisationen, ist der Ansicht, dass die Entsendung dieser Hubschrauber in die Ukraine einen großen Unterschied machen würde, da die Streitkräfte der Russischen Föderation über den Kampfgebieten in der Ukraine die Lufthoheit hätten.
Wassili Miroschnitschenko, der ukrainische Botschafter in Australien, behauptete aber, es bestehe noch immer Hoffnung, die MRH-90 zu erhalten, da die ukrainischen Behörden noch keine Antwort aus Canberra erhalten hätten.
Laut ABC hat die Demontage der Taipan jedoch bereits begonnen. Ein Vertreter des australischen Verteidigungsministeriums offenbarte der Zeitung, die Hubschrauber würden auf "umweltfreundliche und kostengünstige Weise" entsorgt.
In der Vergangenheit erhielt die Ukraine Hubschrauber aus mehreren westlichen Ländern. Es handelte sich unter anderem um UH-60 Black Hawk aus den USA und Sea King aus dem Vereinigten Königreich. Neben anderen Ländern sagten auch Lettland und die Tschechische Republik Lieferungen von Hubschraubern an die Ukraine zu.
Moskau verurteilt die Militärhilfe für Kiew mit der Begründung, dass diese die Kämpfe verlängere, den Ausgang des Konflikts aber nicht beeinflusse.
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