Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine Erklärung des Unternehmens für maritime Sicherheit Ambrey berichtet, hätten die jemenitischen Huthis einen unter der Flagge Panamas fahrenden Tanker mit russischem Öl angegriffen. Die Huthis hätten das Schiff mit einem Schiff verwechselt, das mit Großbritannien in Verbindung steht, hieß es.
Ambrey vermutete, das Tankschiff sei attackiert worden, weil es in einer öffentlich zugänglichen Datenbank als mit Großbritannien in Verbindung stehend aufgeführt worden sei, obwohl diese Information inzwischen veraltet sei. Reuters zitierte einen Auszug aus dem Bericht von Ambrey:
"Der unter der Flagge Panamas fahrende Tanker bemerkte drei Boote, während er auf dem international empfohlenen Transitkorridor in Richtung Osten fuhr."
Ferner erinnerte das Unternehmen daran, dass dies das zweite Mal sei, dass die Huthis ein Schiff mit russischem Öl angegriffen hätten.
Das britische Maritime Trade Information Centre teilte seinerseits mit, dass es Meldungen über eine Rakete erhalten habe, die etwa 500 Meter von dem Schiff entfernt ins Meer gestürzt sei, das sich etwa 90 Seemeilen südöstlich des jemenitischen Hafens von Aden befand. Demnach habe es keine Verletzten oder Schäden gegeben.
Wiederum kommentierte Alexei Tschepa, Erster stellvertretender Vorsitzender des Staatsduma-Ausschusses für internationale Angelegenheiten, den Vorfall mit den Worten, dass russische Schiffe bei der Durchfahrt durch die Konfliktzone im Nahen Osten vorsichtiger sein sollten. Der Beamte wörtlich:
"Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass jede Bewegung in dieser Zone heute extrem gefährlich ist, und dieses Gebiet nach Möglichkeit meiden. Glücklicherweise gibt es keine Verletzten oder Schäden am Schiff. Wir wissen, wie angespannt die Lage ist und was in der Region passiert, daher sollten wir die Situation sehr ernst nehmen."
Am 12. Januar erklärte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow, dass die russische Seite die Huthi-Bewegung vielmals dazu aufgerufen habe, auf Angriffe gegen die internationalen Handelsschiffe zu verzichten. Peskow wörtlich:
"Was die Angriffe der Huthis auf internationale Handelsschiffe angeht, haben wir die Huthis wiederholt aufgefordert, diese Praktiken aufzugeben, weil wir diese für extrem falsch halten."
In der Nacht zum 12. Januar führten die USA und Großbritannien 23 Luftangriffe auf Ziele in vier jemenitischen Provinzen durch. US-Präsident Joe Biden bezeichnete diese als Reaktion auf die Bedrohung der freien Schifffahrt und versprach, nicht zu zögern, weitere Maßnahmen zu ergreifen. Die Huthis kündigten im Gegenzug Vergeltungsschläge an.
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