Das griechische Schifffahrtsunternehmen "Empire Navigation Inc", dessen Öltanker St. Nikolas von Iran beschlagnahmt worden war, erklärte in einem am Donnerstag bei einem US-Gericht eingereichten Schriftsatz, es habe die US-Regierung um Hilfe gebeten, um die Kontrolle über die St. Nikolas wiederzuerlangen.
"Während die Angeklagten hoffen, die Kontrolle über das Schiff wiederzuerlangen, ist ihre oberste Priorität die sichere Rückkehr der Besatzung", sagte der Anwalt von Empire Navigation Inc. in einer Anklageschrift an das US-Bezirksgericht für den District of Columbia am Donnerstag. "Die US-Regierung … ist sich dieser Situation sehr wohl bewusst, und die Angeklagten sind dankbar für jede Hilfe, die die US-Regierung leisten kann."
Am Donnerstag bestätigte Iran, dass seine Marine den unter der Flagge der Marshallinseln fahrenden Öltanker im Golf von Oman beschlagnahmt habe. Die iranische Marine erklärte, dass die Operation auf richterliche Anordnung und mit Genehmigung der Hafen- und Schifffahrtsorganisation von der iranischen Marine als Vergeltung für den Diebstahl von iranischem Öl durch die USA im April 2023 durchgeführt worden sei.
Der nationale Sicherheitssprecher des Weißen Hauses, John Kirby, sagte in Bezug auf die Beschlagnahme des Schiffes durch Iran, dass es "keinerlei Rechtfertigung für die Beschlagnahme gebe, überhaupt keine. Sie müssen es gehen lassen."
Das gekaperte Schiff war unter seinem früheren Namen in einen jahrelangen Streit verwickelt, in dessen Verlauf das US-Justizministerium eine Million Barrel iranischen Rohöls illegal beschlagnahmt hatte. Die USA hatten seinerzeit versucht, das an Bord der "Suez Rajan" befindliche Öl zu beschlagnahmen. Der Vorgang zog sich aber über Monate hin, da auch andere Schiffe beim Abtransport des iranischen Öls Sanktionen fürchteten. Schließlich wurde die Ladung auf Betreiben des US-Justizministeriums mit einem anderen Tanker nach Houston, Texas geschafft.
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