Indiens Sicherheitsbehörden prüfen die Möglichkeit, dass Waffen aus dem Land über Waffenhändler oder "in Absprache mit einem Partnerland" in Drittländer gelangen. Grund dafür sind Berichte über die Lieferung von 155-Millimeter-Artilleriegranaten aus indischer Produktion an die Ukraine im dritten Quartal des vergangenen Jahres. Darüber berichtete die Economic Times unter Berufung auf Quellen.
Nach Angaben der Zeitung hat Moskau das Problem kürzlich gegenüber Neu-Delhi angesprochen. Den Quellen zufolge sollen die Granaten indirekt über ein Drittland gekauft worden sein. Sie vermuten, dass das westliche Land die Munition in Indien gekauft und sie dann über einen europäischen NATO-Mitgliedsstaat wie Slowenien oder Polen in die Ukraine transportiert hat.
Randhir Jaiswal,der Sprecher des indischen Außenministeriums, teilte mit, Neu-Delhi habe keine Artilleriemunition in die Ukraine geliefert oder exportiert. Bei einer Pressekonferenz sagte er:
"Wir haben ebenfalls einige Medienberichte in dieser Hinsicht gesehen. Wir können kategorisch sagen, dass wir keine dieser Artilleriemunition an die Ukraine geschickt haben."
Der Zeitung zufolge hatte das Vereinigte Königreich zuvor mit dem pakistanischen Rüstungsdirektorat ein Abkommen über Waffenlieferungen an die Ukraine unterzeichnet und dieses genutzt, um Kiew über Rumänien mit Waffen zu versorgen. Darüber hinaus wurden der Zeitung zufolge im vergangenen Juni Waffen aus Pakistan über Jordanien und Polen auf einem Schiff unter US-Flagge in die Ukraine geliefert. Zu den gelieferten Waren gehörten Flugabwehrgeräte, Mehrfachraketenwerfer, Evakuierungsfahrzeuge, Munition und Ersatzteile.
Moskau verurteilte die Waffenlieferungen an Kiew und erklärte, dass sie den Konflikt verlängern, aber nichts an seinem Ausgang ändern werden. Nach Ansicht der russischen Behörden werden Drittländer durch Waffenlieferungen an die Ukraine zu Konfliktparteien.
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