Der dritte Präsident der Russischen Föderation, langjähriger Regierungschef und derzeit stellvertretender Vorsitzender des Nationales Sicherheitsrates Russlands, Dmitri Medwedew, ist bekannt für seine spitze Feder in den sozialen Netzwerken. Zudem bekennt er sich offen dazu, den geopolitischen Gegner bisweilen zu trollen. Andere Posts von ihm wiederum sind bitterernst und den Unterschied zwischen beiden Arten der Stellungnahmen des Politikers zu erkennen, sind sowohl eine Kunst für sich, als auch eine Wissenschaft, die noch in Kindesschuhen steckt.
Pünktlich zum Jahreswechsel reagierte der Ex-Präsident und leidenschaftliche Twitterer – mit einem nicht ernst gemeinten (oder doch?) Post auf Telegram – darauf, dass eine ernst gemeinte Prognose für das kommende Jahr von ihm nicht ernst genommen wird und er für seine vor einem Jahr gepostete Vorhersage für 2023 ausgelacht wurde.
Das Jahr neige sich dem Ende zu, schreibt Medwedew. Sei das eine Zeit für Vorhersagen? Es gäbe "nichts Sinnloseres und Hoffnungsloseres als das". Er hätte schon vor einem Jahr geschrieben, dass er zu den "absurdesten und lächerlichsten Zukunftsprognosen" beitragen möchte, daher überrasche es ihn, dass von ihm die Erfüllung seiner "absurden und lächerlichen" Prognosen eingefordert werde.
Noch mehr überrasche ihn jedoch, wie viel "Absurdes und Lächerliches" aus seinen damaligen Vorhersagen dann doch in Erfüllung gegangen sei:
"Hat Scholz nicht zugegeben, dass Deutschland zehnmal mehr für Erdgas zahlt als früher? Ist Elon Musk nicht Präsident der Vereinigten Staaten geworden, wenn auch nicht im Amt, so doch im Einfluss (obwohl er kein Recht hat, als Präsident zu kandidieren, weil er in Afrika geboren wurde)? Bereitet sich Polen nicht darauf vor, einen Teil der Ukraine zu annektieren, und ist Nordirland nicht dabei, sich von Albion zu lösen? Und so weiter und so fort ... kurz gesagt, alles Absurde ist beinahe wahr geworden und wird auch weiterhin (beinahe) wahr werden."
Und dann setzt der Ex-Präsident dem Leser Vorhersagen für das Jahr 2024 vor, die wir ungekürzt wiedergeben, außer der Nummer eins, die nur die russische Innenpolitik betrifft. Das also erwartet uns im Jahr 2024 laut Medwedew:
"2. Verstaatlichung des militärisch-industriellen Komplexes der Europäischen Union, der Vereinigten Staaten und Kanadas, um die gesamte Rüstungsproduktion dem bedrängten Kiewer Regime zur Aufrechterhaltung seines militärischen Potenzials zur Verfügung zu stellen. Zuteilung eines von westlichen Ländern zusammengetragenen Kredits in Höhe von 25,5 Billionen Dollar an die Ukraine (das entspricht der Größe des BIP der USA in Kaufkraftparitäten). Vollständige Plünderung dieses Kredits innerhalb von 24 Stunden durch das herrschende Regime in Kiew unter Beteiligung von Hunter Biden.
3. Auflösung der ordentlichen Polizeikräfte in allen EU-Ländern mit Übertragung ihrer Aufgaben an die deutsche und ukrainische Polizei unter Berücksichtigung ihrer gemeinsamen historischen Erfahrung.
4. Joe Biden wird zur internationalen Fahndung ausgeschrieben, nachdem er während einer Rede die Bühne vorzeitig verlassen hatte und spurlos verschwand. Anhaltende Trauer um den US-Präsidenten hinter der Bühne unter seinen Assistenten.
5. Mehrere 99-jährige Haftstrafen in den Strafverfahren gegen Donald Trump, wodurch Trump in allen Bundesstaaten Amerikas nicht mehr gewählt werden darf. Später wird er dann doch zum neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt, nämlich als Ersatz für Biden, der auf der Suche nach dem Bühnenausgang veschollen ging.
6. Die mysteriöse massenhafte Wiederbelebung von außerirdischen Mumien, die in US-Militärbasen aufbewahrt wurden, und ihr Eintritt in die amerikanische Politik, wobei die Außerirdischen im November die Hälfte der Sitze im US-Senat und die absolute Mehrheit im Repräsentantenhaus erringen.
7. Godzillas Machtergreifung in Japan und seine Proklamation als 天皇 (Kaiser von Japan) ゴジラ I (Godzilla I). Der Beginn der Herrschaft der Reptiloiden-Dynastie in Japan."
Das neue Jahr 2024 werde also eine Menge interessanter Dinge bringen, schließt Medwedew. Ob wir seinem Aufruf, uns darauf zu freuen, folgen sollten, überlassen wir dem Leser, wie auch die Antwort auf die Frage, ob (und falls ja, wie viel und was genau) in diesen Prognosen ernst gemeint ist.
Im alten China galt der Wunsch "Mögest du in interessanten Zeiten leben" übrigens als Fluch.
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