Generalleutnant Martin Wijnen, Befehlshaber der niederländischen Armee, hat in einem Interview mit De Telegraaf gesagt, dass das Land auf einen möglichen militärischen Konflikt mit Russland vorbereitet sein sollte.
Wijnen ist der Ansicht, dass die Niederlande dem Beispiel Finnlands und der baltischen Staaten folgen sollten, für die "Vorbereitung etwas Selbstverständliches" ist, weil sie an Russland grenzen. Er behauptete:
"Wir sollten nicht denken, dass wir eine Sicherheitsgarantie haben, nur weil wir 1.500 Kilometer entfernt sind."
Russland, so der Generalleutnant, verstehe "nur eine Sprache – die Sprache starker Streitkräfte", und die Niederlande müssten über "ausreichende Mittel zur Abschreckung" eines möglichen Gegners verfügen.
Am 19. Dezember behauptete Admiral Michel Hofman, der Generalstabschef der belgischen Armee, dass sich Europa dringend auf einen möglichen Konflikt mit Russland vorbereiten muss. Laut Hofman besteht keine direkte Bedrohung für Brüssel, aber ein Risiko für die baltischen Staaten und Moldawien.
Tschechiens Präsident Petr Pavel bezeichnete Russland ebenfalls als "Bedrohung Nummer eins" und behauptete, dass sich die europäischen Streitkräfte auf eine mögliche Konfrontation mit Moskau vorbereiten. Der tschechische Staatschef sagte:
"Alle Armeen nehmen diese Bedrohung ernst, alle Armeen bereiten sich auf die Möglichkeit eines Konflikts hoher Intensität in Europa vor."
Kremlsprecher Dmitri Peskow antwortete auf Pavels Äußerungen, dass nicht Russland Europa bedrohe, sondern das Gegenteil der Fall sei. Die EU sei "ein Kontinent unter der Kontrolle der Vereinigten Staaten von Amerika" und gehöre der NATO an, "die sich mit all ihrer militärischen Macht" auf Russlands Grenzen zubewege. Putin wies auch darauf hin, dass Moskau keinen Grund habe, einen Krieg gegen NATO-Mitgliedsstaaten zu führen.
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