Nach Angaben der Financial Times (FT) haben die 20 größten Banken der Welt im Jahr 2023 insgesamt 61.900 Mitarbeiter entlassen. Aus dem Bericht der Zeitung geht hervor, dass das zurückliegende Jahr eines der härtesten für die Mitarbeiter des Bankensektors seit der globalen Finanzkrise 2007/2008 gewesen sei. Damals mussten Kreditinstitutionen insgesamt mehr als 140.000 Beschäftigte entlassen.
Die meisten Arbeitsplätze baute in diesem Jahr die Schweizer Großbank UBS Group ab. Grund dafür war die Übernahme der Credit Suisse und die anschließende Umstrukturierung des Geschäfts. Infolgedessen seien laut der FT bereits 13.000 Mitarbeiter entlassen worden. Der Personalabbau soll auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden.
Weiter auf der Liste der Zeitung steht das US-Finanzunternehmen Wells Fargo, das im Dezember die Absicht bekannt gab, 12.000 Mitarbeitern zu kündigen. Eine weitere US-Bank, die Citigroup, "verabschiedete" 5.000 Beschäftigte unfreiwillig.
Die Investmentbanken würden das zweite Jahr in Folge unter einem starken Rückgang der Gebühren leiden, was auf einen Rückgang sowohl der Börsengänge wie auch der Fusionen und Übernahmen zurückzuführen sei, berichtete die FT weiter. Daher versuche man an der Wall Street, die Gewinnspannen zu schützen, indem Personal abgebaut werde.
Zuvor hatte die Agentur Reuters bereits berichtet, dass europäische Banker aus den gleichen Gründen in diesem Jahr mit einer Kürzung ihrer Bonuszahlungen rechnen. Nach Einschätzungen der Finanzmarktplattform Dealogic wurden seit Jahresbeginn weltweit Fusionen und Übernahmen im Gesamtwert von 2,67 Trillionen US-Dollar abgeschlossen, was ein Rekordtief seit dem Jahr 2005 sei. Auch in den Regionen Europa, Nahost und Afrika belief sich das gleiche Volumen seit Jahresbeginn ebenfalls auf "nur" 616 Milliarden US-Dollar – was der niedrigste Stand seit dem Jahr 2004 sei.
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