Die Regierung unter dem US-Präsidenten Joe Biden hat einen Vertrauten des venezolanischen Staatspräsidenten Nicolás Maduro aus dem Gefängnis entlassen. Im Gegenzug werden in Venezuela mehrere inhaftierte US-Amerikaner freigelassen werden, wie aus dem Weißen Haus in Washington, D.C. gestern mitgeteilt wurde.
Bei dem Vertrauten Maduros handelt es sich um den kolumbianischen Geschäftsmann Alex Nain Saab Morán. Die US-Regierung hoffe, dass der Austausch die Türen für einen Dialog mit Caracas offen halte, sagte ein US-Regierungsvertreter. Das lateinamerikanische Land solle künftig "einen demokratischeren Weg beschreiten".
Saab war im Jahr 2020 auf den Kapverdischen Inseln festgenommen worden, als sein Privatjet auf dem Weg nach Iran auftanken musste. Ein Jahr später wurde er von dort in die USA ausgeliefert, wo unter anderem wegen des Vorwurfs der Geldwäsche gegen ihn ermittelt wurde.
Nach Einschätzung der US-Ermittler verfüge Saab zudem über umfangreiche Informationen über "illegale Geschäfte" der Familie des Präsidenten Maduro und weiterer hochrangiger Funktionäre in Venezuela.
US-Präsident Biden habe sich die Entscheidung über die Auslieferung von Saab "nicht leicht gemacht", heißt es aus US-Regierungskreisen.
Im Austausch werden den Angaben aus dem Weißen Haus zufolge zehn US-Amerikaner von Venezuela an die USA ausgeliefert. Dabei übergebe Venezuela den USA auch den Geschäftsmann Leonard Glenn Francis ("Fat Leonard"), verlautbart ein US-Regierungsvertreter. Francis hatte sich im Zuge eines Korruptionsskandals um Luxusreisen und Prostituierte in der US-Marine schuldig bekannt, war aber im Jahr 2022 aus seinem Hausarrest in den USA geflohen. Er wurde auf der Flucht in Venezuela von den dortigen Behörden festgenommen.
Venezuela lässt im Zuge der Vereinbarung auch weitere 20 Landsleute von Francis frei.
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