Die libanesische Tageszeitung Al-Akhbar, die der Hisbollah nahesteht, berichtete am Montag, dass Saudi-Arabien kurz davor stehe, ein Friedensabkommen mit den Huthis zu unterzeichnen.
Laut dem Bericht befindet sich das unter der Schirmherrschaft der UN ausgehandelte Abkommen in der Endphase. Allerdings sollen der Zeitung zufolge die USA Druck auf Riad ausüben, sich einer Koalition gegen die vom Iran unterstützte Gruppe anzuschließen, die Angriffe auf die Handelsrouten im Roten Meer verübt.
Zwei namentlich nicht genannte Quellen in Sanaa und Riad erklärten gegenüber Al-Akhbar, dass das Friedensabkommen zur Unterzeichnung bereit sei und dass die beiden Parteien ihre letzten Kommentare dazu abgegeben hätten. Die überarbeitete Fassung sei dem UN-Gesandten Hans Grundberg übergeben worden.
Den anonymen Quellen zufolge haben die Vereinten Nationen bereits mit den Koordinierungsverfahren für die Vereinbarungen und Protokollzeremonien für die Unterzeichnung des Friedensabkommens begonnen.
Gleichzeitig schreibt die Zeitung, dass Saudi-Arabien unter US-amerikanischem Druck stehe, die Unterzeichnung zu verschieben und ein Kriegsbündnis gegen den Jemen im Roten Meer einzugehen.
Allerdings umgehe das Königreich diesen Druck bisher immer noch, so der Bericht weiter. Es werde davon ausgegangen, dass die Vereinbarung, sofern sie bestehen bleibt, noch vor Jahresende unterzeichnet wird.
Eine namentlich nicht genannte diplomatische Quelle erklärte jedoch gegenüber der Zeitung:
"Die Vereinbarungen zur Unterzeichnung des Friedensabkommens im Jemen wurden plötzlich verschoben, nachdem sie diese Woche geplant waren, wegen amerikanischem Druck auf den UN-Gesandten."
Laut der diplomatischen Quelle wird "die Unterzeichnung des Abkommens von Russland, Saudi-Arabien und Oman unterstützt, nachdem die Vereinten Nationen den Parteien des jemenitischen Konflikts eine Kopie des Wortlauts des Abkommens übergeben haben, das in Maskat unterzeichnet werden soll."
Quellen beider Parteien berichteten gegenüber Al-Akhbar, dass das Abkommen in drei Phasen unterteilt sei. In der ersten Phase reagiere es auf Sanaas Forderungen, die Blockade gegen das Land zu beenden. Zudem enthalte es einen Konsensmechanismus, der beide Parteien zufriedenstelle.
Auch seien eine Regelung bezüglich der Auszahlung der Gehälter von Staatsbediensteten in allen jemenitischen Bezirken getroffen und eine Lösung bezüglich des derzeit durch einen Beschluss der Regierung gestoppt Ölexport gefunden worden.
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