Die Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 wurden höchstwahrscheinlich von den US-Amerikanern oder jemandem auf deren Veranlassung gesprengt. Dies sagte der russische Präsident Wladimir Putin auf der großen Jahrespressekonferenz. Er erklärte:
"Die Tatsache, dass Europa nicht genug Gas bekommt, ist ihr Problem. Sie haben versucht, uns die Schuld dafür zu geben, dass wir nichts verkaufen. Das ist völliger Unsinn, denn wir haben die Jamal-Europa-Gaspipeline in Polen nicht geschlossen, wir haben den zweiten Zweig der Gaspipeline durch die Ukraine nicht geschlossen, das war die Ukraine. Es waren nicht wir, die Nord Stream 1 und teilweise Nord Stream 2 in die Luft gesprengt haben, sondern höchstwahrscheinlich die US-Amerikaner oder jemand auf ihr Geheiß."
Der Präsident wies auch darauf hin, dass Deutschland die eine verbliebene Leitung von Nord Stream 2 nicht für Gaslieferungen öffnet. Russlands Staatschef betonte:
"Wenn sie nicht wollen, müssen sie nicht. Dort gibt es einen Preisanstieg, ganze Industrien machen dicht: Glas-, Chemie- und Hüttenindustrie leiden darunter. Und dementsprechend ist alles, was damit zusammenhängt, ein echtes Problem. Höchstwahrscheinlich wird die deutsche Wirtschaft in ein Minus gehen, ein kleines, aber ein Minus. Aber das ist ihre Entscheidung, nicht unsere."
Am 26. September 2022 kam es zu Explosionen an zwei russischen Gasexportpipelines nach Europa, Nord Stream 1 und Nord Stream 2. Deutschland, Dänemark und Schweden schlossen eine gezielte Sabotage nicht aus. Die Nord Stream AG, der Betreiber der Pipelines, erklärte, dass die Schäden an den Pipelines beispiellos seien und es unmöglich wäre, den Zeitrahmen für die Reparaturen abzuschätzen. Die russische Generalstaatsanwaltschaft eröffnete ein Verfahren wegen eines internationalen Terrorakts.
Nach der Version des US-amerikanischen Journalisten Seymour Hersh wurden die Sprengsätze unter den Gasleitungen von Tauchern der US-Marine während der NATO-Übung BALTOPS 2022 platziert und drei Monate später von den Norwegern gesprengt. US-Präsident Joe Biden hätte die Sabotage der Pipelines nach mehr als neunmonatigen geheimen Gesprächen mit seinem nationalen Sicherheitsteam beschlossen, weil er befürchtet habe, dass Deutschland, solange es über Nord Stream Gas aus Russland bezogen hätte, sich nicht an der Militärhilfe für die Ukraine hätte beteiligen wollen. Washington streitet die Vorwürfe ab.
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