Medien: USA arbeiten an neuer Strategie in Ukraine-Konflikt

Laut der "New York Times" arbeiten die USA an einer neuen Strategie für die Ukraine im Konflikt mit Russland. Diese soll knappere Finanzmittel für Kiew sowie mehr Verteidigung vorsehen. Die Ukraine müsse bei der Militärplanung verstehen, wie knapp die US-Hilfen seien, heißt es.

Angesichts der geringen Erfolge der ukrainischen Truppen bei der Sommergegenoffensive sowie der Streitigkeiten um weitere Hilfen für die Ukraine müssen die USA ihre Strategie für den Konflikt überdenken. Dies geht aus einem Bericht der Zeitung New York Times (NYT) vom Montag hervor. Demnach werde in einer neuen Strategie festgelegt, dass die Ukraine mit einem knapperen Budget haushalten müsse. Kiew sollte sich zudem darauf konzentrieren, seine Territorien zu halten und die Kapazitäten für die Waffenproduktion im Laufe des kommenden Jahres auszubauen. Washington glaube, dass ein solches Vorgehen zur Stärkung der Selbstständigkeit der Ukraine beitragen und damit helfen werde, mögliche Vorstöße der russischen Armee in Zukunft abzuwehren. Das Endziel bestehe darin, so die NYT weiter, eine Bedrohung ausreichender Stärke zu schaffen, damit Russland sich gegen Ende des nächsten Jahres oder im Jahr 2025 an den Verhandlungstisch setze.

Gleichzeitig betont die Zeitung, dass Generäle und hochrangige Beamte in Kiew weiter einen kräftigen Vorstoß planen würden. Ihre Kollegen in Washington hätten jedoch festgestellt, dass derartige Pläne auf der Grundlage "unrealistischer Erwartungen" über die zukünftige Militärhilfe erörtert würden. In diesem Zusammenhang verweist die NYT auf Kiews Bitten um Lieferungen von Artilleriemunition in solch großen Mengen, wie sie in den westlichen Beständen nicht verfügbar seien.

Um seine Strategie zu fördern, erweitere Washington das Engagement einiger hochrangigen Militärs in Kiew. Laut der NYT spiele nun General Christopher G. Cavoli, der Top-US-Kommandeur in Europa, eine größere Rolle bei der Koordination mit der Ukraine. Außerdem würde Generalleutnant Antonio A. Aguto Jr. für eine engere Zusammenarbeit mit der Ukraine eingesetzt: Für gewöhnlich beschäftige sich der Offizier mit Fragen der Unterstützung Kiews von einer Militärbasis in Deutschland aus. Aber aktuell würde er mehr Zeit in der Ukraine verbringen, um die Beratung durch die USA zu verbessern.

Seit der Eskalation des Ukraine-Konflikts haben die Vereinigten Staaten Kiew Hilfen im Wert von mehr als 111 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt. Weitere Unterstützung für den Krieg wird jedoch im US-Kongress trotz wiederholter Anfragen des Weißen Hauses blockiert. Gegen die Bereitstellung neuer Gelder für die Ukraine wehren sich überwiegend republikanische Abgeordnete. Ehe die US-Regierung Milliarden Dollar ins Ausland sende, sei sie aufgefordert, die Probleme in den USA zu lösen, etwa die Lage an der Grenze zu Mexiko.

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