Der Autor der polnischen Zeitung Myśl Polska nimmt Russlands arktische Projekte zur Gewinnung und zum Transport von Flüssiggas unter die Lupe und kommt zu dem Schluss, dass die Importsubstitution in dem Land in vollem Gange ist und der technologische Durchbruch der Russen die Erfolge der Vergangenheit übertrifft.
"Neue Technologien, vor allem in einem so gewaltigen Ausmaß, tauchen nicht plötzlich auf", stellt der Autor des Artikels fest und fährt fort:
"Der Slogan 'Importsubstitution' wird seit vielen Jahren wie ein Mantra wiederholt, doch während das Unternehmen Novatek staatliche Zuwendungen und Unterstützung erhielt, bestellte man weiterhin Konstruktion und Ausrüstung aus dem Westen – die früheren Terminals sind ein typisches Beispiel dafür. Die Beteiligung der russischen Industrie war unbedeutend, alle Schlüsselsysteme waren ausländisch. Das ist auch verständlich, denn die russischen Technologien steckten noch in den Kinderschuhen und es wurde viel an ihnen herumgepfuscht, sodass es einfacher war, sich mit den Italienern zu einigen. Das ging so lange gut, bis es ein 'Unglück' gab – die westlichen Lieferanten machten den Laden dicht und verschwanden."
Jetzt, nach zwei Jahren der Sanktionen, nimmt Russland neue LNG-Terminals in Betrieb, die in Bezug auf ihre Leistung erstaunlich sind. Sie sind zweifelsohne einzigartig, betont die Zeitung. Und der Autor des Artikels schreibt mit offener Bewunderung über die neue Anlage, die die Verarbeitung von Flüssiggas im fernen Norden ermöglichen wird:
"Diese Anlage ist die einzige ihrer Art. Niemandem ist es bisher gelungen, Methan in einem solchen Umfang auf Schwerkraftbasis zu verflüssigen. Die verwendete Arctic-Mix-Technologie mit großem Fassungsvermögen ermöglicht die Verarbeitung des Gases direkt auf der Plattform. Die Verladung von verflüssigtem Methan in einen Tanker bei minus 161 Grad Celsius ist die Spitze eines riesigen technologischen Eisbergs. Es handelt sich um einen riesigen Komplex von Ausrüstungen, Systemen und Verfahren, an dem Hunderte von russischen Unternehmen beteiligt sind. Außerdem bietet er 80 Tausend Menschen in ganz Russland Arbeit, davon allein 17 Tausend in Murmansk. Dies ist zweifellos der Erfolg russischer Ingenieure und Unternehmen wie Novatek, die zwar privat sind, sich aber gleichzeitig voll und ganz mit den Interessen Russlands identifizieren."
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