Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa hat die Entscheidung Bulgariens, russischen Diplomaten das Fliegen über das Territorium seines Landes zu verbieten, kommentiert. Die russische Nachrichtenagentur Iswestija veröffentlichte ein Interview mit Maria Sacharowa, in dem sie das Verbot verurteilte und es als "absolute Dummheit" und "russophobe Idee" bezeichnete.
Sie betonte auch, dass dieser Schritt nicht den Wünschen der bulgarischen Bürger und des bulgarischen Volkes entspreche, die den Handel, den Tourismus und die humanitären Beziehungen mit Russland ausbauen wollen. Die bulgarischen Behörden stehen unter dem Einfluss, vielleicht sogar dem direkten Einfluss, der USA, und verfolgen diese "NATO-Ideologie", schloss Sacharowa.
Die russische Diplomatin hatte dazu außerdem auf ihrem Telegram geschrieben:
"Es geht hier nicht nur um Dummheit, sondern um die gefährliche Dummheit eines Intriganten in den Machtstrukturen Bulgariens."
Der Kern dieser Situation sei, dass die Flugverkehrsregeln durch das Chicagoer Abkommen über die internationale Zivilluftfahrt von 1944 geregelt seien, betonte Sacharowa. Es schreibt vor, das Territorium eines Staates als "Landgebiete und angrenzende Hoheitsgewässer" zu verstehen. Der Luftraum sei nicht im Begriff "Territorium" enthalten. Sacharowa erklärte in diesem Zusammenhang, dass "illegale Sanktionen der Europäischen Union nicht für den Nonstop-Überflug eines Flugzeugs mit einer Person an Bord gelten können, der die Einreise ins Land untersagt ist".
Ihr zufolge haben die staatlichen Behörden zum ersten Mal in der Geschichte nicht das Flugzeug, sondern die Person an Bord des Flugzeugs verboten. Denn das Flugzeug des russischen Außenministeriums durfte laut Vermerk des bulgarischen diplomatischen Dienstes selbst das Territorium überfliegen.
Die russische Diplomatin fügte hinzu, dass die bulgarischen Beamten darüber nachdenken sollten, dass Moskau Vergeltungsmaßnahmen ausarbeiten könnte. Des Weiteren teilte sie mit, dass die russische Delegation bereits in Skopje angekommen sei.
Es geht hier um den Flug von Sacharowa und dem russischen Außenminister Sergei Lawrow, die nach Nordmazedonien flogen, um am 30. November und 1. Dezember an der Tagung des OSZE-Außenministerrats teilzunehmen.
Der russische Außenminister traf am 30. November in Skopje ein. Das Flugzeug flog über griechisches Territorium, obwohl zuvor erwartet worden war, dass die Route über Bulgarien führen würde. Die Agentur TASS teilte mit, dass Bulgarien sich geweigert habe, das Flugzeug der russischen Außenministerin über das Land fliegen zu lassen, wenn Sacharowa an Bord sei.
Mehr zum Thema – Vier Außenminister boykottieren OSZE-Treffen in Skopje - Wegen Lawrows Teilnahme