Der ehemalige Spitzensportler und sechsfache Paralympics-Sieger Oscar Pistorius wurde im Jahr 2013 wegen Mordes an seiner Freundin Reeva Steenkamp zu 13 Jahren Haft verurteilt, wovon er die Hälfte bereits abgesessen hat. Nach südafrikanischem Recht hat er damit automatisch Anspruch auf eine Bewährungsanhörung. Wie die südafrikanische Justizvollzugsbehörde am Freitag mitteilte, soll er am 5. Januar auf Bewährung freigelassen werden. Ein südafrikanisches Gericht gab dem Antrag des Ex-Sprinters auf vorzeitige Haftentlassung statt. Er sei als "Ersttäter mit einem positiven Unterstützungssystem" eingestuft worden.
Pistorius hatte die 29-jährige Steenkamp am 14. Februar 2013 mit mehreren Schüssen durch die Badezimmertür seiner Villa in Pretoria getötet. Im Prozess gab er an, er habe sie für einen Einbrecher gehalten. Zeugen sagten aus, das Paar habe sich häufig gestritten. Er selbst hat die Tat nie gestanden.
Im Oktober 2014 wurde er zunächst wegen fahrlässiger Tötung angeklagt und zu fünf Jahren Haft verurteilt. Im Jahr 2015 gab der Oberste Gerichtshof Südafrikas einer Berufung der Staatsanwaltschaft statt und befand den Sportler des vorsätzlichen Mordes für schuldig. Im Sommer 2016 wurde er zu sechs Jahren Haft verurteilt. Die Staatsanwälte fochten das Urteil erneut an und wandten sich an das Oberste Berufungsgericht, das Pistorius’ Haftstrafe im November 2017 auf 13 Jahre und fünf Monate erhöhte.
Pistorius, dem aufgrund einer angeborenen Erkrankung beide Unterschenkel amputiert werden mussten, hatte bei den Paralympischen Spielen sechs Goldmedaillen gewonnen. Er war der erste Paralympionike, der an den Olympischen Spielen 2012 in London teilnahm.
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