In Deutschland leben viele Ukrainer, die in der Heimat für den Krieg fehlen. Zu der offiziellen Zahl kommen nach Schätzungen noch einmal 100.000 hinzu, die sich illegal in Deutschland aufhalten. Die Regierung Selenskij hat indes keine Handhabe, die potenziellen Soldaten zurückzuholen, berichtet die Welt.
Seit dem 24. Februar 2022, dem Beginn der russischen Offensive, sind 221.571 ukrainische Männer zwischen 18 und 60 Jahren nach Deutschland gekommen. Sie sind also im wehrfähigen Alter. Davon halten sich heute 189.484 Männer im Land auf, teilte das Bundesinnenministerium auf Anfrage mit. Stand: 31. August 2023.
Für die Ukraine stellt die Rekrutierung wehrfähiger Männern im zweiten Kriegsjahr inzwischen ein massives Problem dar. Raketen, Panzer, Munition und anderes Kriegs- oder Katastrophenschutzgerät lassen sich ersetzen, zumindest teilweise. Solange die westlichen Verbündeten liefern. Soldaten aber nicht – beziehungsweise immer schwerer, kommentiert die Welt.
Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) haben knapp 6,3 Millionen Menschen in Folge des Krieges die Ukraine verlassen. Nahezu alle sind in europäische Länder geflohen, zum größten Teil Frauen und Kinder. Der EU-Statistikbehörde Eurostat zufolge sind in den 27 EU-Staaten sowie in Norwegen, der Schweiz und Liechtenstein allerdings mehr als 650.000 ukrainische Männer im Alter von 18 bis 64 Jahren als Flüchtlinge registriert – also tausende potenzielle Soldaten.
Das ist eine beachtliche Zahl, mit Blick auf die jüngste Aussage des neuen ukrainischen Verteidigungsministers Rustem Umjerow, wonach die reguläre Armee des Landes insgesamt aus 800.000 Soldaten besteht. Angesichts der massiven Verluste an der Front, zu denen die Regierung in Kiew keine Angaben macht, ist die Zahl der ins Ausland geflüchteten Männer sehr hoch.
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