Russland und Venezuela vereinbaren Erweiterung der Handelsbeziehungen

Russland und Venezuela kommen einander immer näher, um gemeinsam dem westlichen Sanktionsdruck die Stirn zu bieten. In Moskau haben die Chefdiplomaten der Länder vereinbart, die Handelsbeziehungen auszubauen. Auch die Kooperation im Energiebereich soll angekurbelt werden.

In der russischen Hauptstadt Moskau hat ein Treffen zwischen Außenminister Sergei Lawrow und seinem venezolanischen Amtskollegen Yván Gil stattgefunden. Die Chefdiplomaten erörterten am Donnerstag die internationale Situation und das bilaterale Verhältnis zwischen Russland und Venezuela. Ein wichtiges Thema war der gemeinsame Widerstand gegen die westlichen Sanktionen.

Nach Angaben von Lawrow vereinbarten Moskau und Caracas, praktische Schritte zu ergreifen, um die bilateralen Handelsbeziehungen und die Zusammenarbeit im Investitionsbereich zu erweitern. Der russische Minister betonte dabei:

"Wir sind uns darüber einig, dass unsere bilaterale Zusammenarbeit vor dem Hintergrund der massiven Sanktionskampagne, die der Westen entfesselt hat, dazu beitragen soll, die Stabilität unserer nationalen Wirtschaften zu steigern, unsere Programme zur Importsubstitution umzusetzen und die technologische Souveränität unserer Länder zu stärken."

Darüber hinaus vereinbarten die Minister, auch die bilaterale Kooperation im Energiebereich anzukurbeln. Eine ähnliche Absprache wurde auch für die Bereiche Medizin und Pharmazie, Landwirtschaft, Kommunikationen, Weltraum und neue Technologien getroffen. Der russische Chefdiplomat erwähnte in diesem Zusammenhang die bestehende direkte Flugverbindung zwischen Moskau und Caracas. Dies trage zu kulturellen, humanitären und geschäftlichen Kontakten bei, erklärte Lawrow.

Gil bestätigte seinerseits, dass Venezuela die Forderung Russlands an den Westen unterstütze, die illegalen Sanktionen gegen Moskau und Caracas unverzüglich aufzuheben. Mit seinen Restriktionen wolle der Westen die Souveränität der beiden Länder unterminieren. Venezuela und Russland würden diesem Druck die Stirn bieten, indem sie ihre Zusammenarbeit stärkten.

"Somit werden wir unsere Länder vor einseitigen Restriktionen schützen. Wir haben in diesem Bereich sehr wichtige Vereinbarungen erreicht, die uns erlauben, der Sanktionspolitik entgegenzutreten."

In diesem Kontext lobte der venezolanische Chefdiplomat das russische Zahlungssystem MIR. Es sei inzwischen auf dem ganzen Territorium des südamerikanischen Landes im Betrieb. Fortschritte gebe es auch in anderen finanziellen Bereichen – insbesondere bei der Kommunikation zwischen den Zentralbanken in Moskau und Caracas. Dies trage zur Entdollarisierung des bilateralen Handels bei, erklärte Gil. 

Mehr zum ThemaTerritorialstreit zwischen Venezuela und Guyana: Caracas verurteilt "kriegerische" Erklärung