Der Unternehmer und Milliardär Elon Musk hat dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij Ratschläge bezüglich seiner Gegenoffensive gegeben. In einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem US-Podcaster Lex Fridman wurde Musk gefragt, ob er glaube, dass Selenskij mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über Frieden verhandeln sollte.
Musk antwortete nicht direkt, sagte aber, er würde empfehlen, dass Selenskij nicht "die Blüte der ukrainischen Jugend zum Sterben in die Schützengräben schickt", unabhängig davon, ob er sich mit Putin einlässt oder nicht. Seine Äußerungen kommen inmitten der stockenden Gegenoffensive Kiews, die nach Angaben Moskaus bereits Zehntausende ukrainische Soldaten das Leben gekostet hat.
"Wer auch immer in die Offensive geht, wird eine große Zahl von Menschen verlieren, und die Geschichte wird ihm nicht wohlgesonnen sein."
Musk hatte sich in der Vergangenheit bereits mehrfach zu den Feindseligkeiten zwischen Moskau und Kiew geäußert. Im September beklagte er, dass die ukrainische Gegenoffensive, die im Frühsommer begonnen hatte, "so viel Tod für so wenig [Gewinn]" gebracht habe. Zuvor hatte Musk einen Friedensplan vorgelegt, der vorsah, dass Kiew die Krim als Teil Russlands anerkennen sollte, während die vier ehemaligen ukrainischen Gebiete, die sich in Referenden im letzten Herbst mit überwältigender Mehrheit für den Anschluss an Russland ausgesprochen hatten, die Abstimmung unter Aufsicht der UNO wiederholen sollten. In der Ukraine stieß der Vorschlag auf Ablehnung.
Selenskij schließt Verhandlungen weiterhin aus
Moskau wiederum erklärte wiederholt, man sei offen für Gespräche mit Kiew. Selenskij hatte allerdings im vergangenen Herbst ein Dekret unterzeichnet, das alle Verhandlungen mit Russland verbietet, solange Putin Präsident ist. Anfang dieses Monats bekräftigte er diese Haltung und schloss erneut jegliche Zugeständnisse an Moskau aus. Die ukrainische Gegenoffensive läuft seit Anfang Juni, konnte aber bisher keine nennenswerten Fortschritte erzielen. Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu schätzt die Verluste Kiews auf mehr als 90.000 Soldaten und verweist auf die sich verschlechternde Moral des ukrainischen Militärs.
Ukrainische Offizielle, darunter auch Selenskij, räumten unterdessen ernsthafte Schwierigkeiten bei der Kampagne ein und führten diese auf Verzögerungen bei der westlichen Unterstützung, die gewaltige russische Verteidigung und Moskaus Luftüberlegenheit zurück. Anfang dieses Monats räumte der oberste ukrainische Militärbefehlshaber, General Waleri Saluschny, ein, dass es unwahrscheinlich sei, dass Kiews Truppen einen "tiefen und schönen Durchbruch" erzielen könnten, wenn sie nicht einen technologischen Vorsprung gegenüber Russland erlangen würden.
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