Infolge des Krieges im Nahen Osten, aber auch aufgrund der Entdollarisierung der Weltwirtschaft stieg der Goldpreis im Laufe des Oktobers massiv an – und näherte sich stark seinem Allzeithoch aus dem Jahr 2020. Die Rallye scheint jedoch erst einmal vorbei zu sein: Am Donnerstag kostete die Unze (31,1, Gramm) zeitweise "nur" noch 1.951 US-Dollar (1.820 Euro).
Nach Angaben des World Gold Council kauften die Zentralbanken von Januar bis September dieses Jahres 800 Tonnen Gold, und damit so viel wie nie zuvor in diesem Neunmonatszeitraum. Der Bedarf scheint nun erst einmal gedeckt zu sein. Dennoch gehen Experten von einem weiteren Preisanstieg für das gelbe Edelmetall in den nächsten Jahren aus.
Die älteste und prominente Kryptowährung Bitcoin ist am Donnerstag hingegen zeitweise auf den höchsten Stand seit achtzehn Monaten gestiegen. Die Cyber-Devise zog im Vergleich zum Vortag um mehr als fünf Prozent auf 37.336 Dollar (34.664 Euro) an. Als Kurstreiber nannten Börsianer die Hoffnung auf Zulassung eines börsengehandelten Bitcoin-Spot-ETF-Fonds in den USA. Analyst Timo Emden von Emden Research sagte dem Handelsblatt:
"Solange die US-Börsenaufsicht den Hoffnungen auf Lancierung eines ETF-Anlagevehikels in den USA keinen Strich durch die Rechnung macht, können Bitcoin und Co. in den Zulassungsfantasien offensichtlich einen Nährboden finden."
Hinzu kommt, dass viele Anleger das Vertrauen in sogenannten Fiat-Währungen wie den Euro und den US-Dollar verloren haben – nicht zuletzt durch die inflationäre Politik der Zentralbanken FED und EZB und die aktuelle geopolitische Situation. Sie investieren jetzt verstärkt in Edelmetalle wie Gold und Silber, in den Bitcoin, aber auch in sogenannte Altcoins wie die zweitgrößte Kryptowährung Etherum. Diese stieg am Donnerstagnachmittag ebenfalls deutlich – um über drei Prozent auf 1.943 US-Dollar (1.815 Euro).
Auch die Angst vor digitalen staatlichen Währungen – wie dem digitalen Euro, welcher derzeit still und leise eingeführt wird, sich aber eben nicht anonym wie der Bitcoin einsetzen lässt – kann ebenfalls als Kurstreiber gesehen werden.
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