Trotz der vom Westen verhängten Sanktionen gegen die russische Öl-Branche hat der Durchschnittspreis für russisches Rohöl der Sorte Ural im Oktober 81,52 US-Dollar pro Barrel betragen, was 35 Prozent über der im Dezember von den G7-Staaten und der Europäischen Union (EU) verhängten Preisobergrenze von 60 US-Dollar (etwa 57 Euro) liegt. Dies geht aus einem Bericht des russischen Finanzministeriums vom Mittwoch hervor.
Außerdem war der Preis für die wichtigste russische Ölsorte im Oktober um 15,4 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Oktober des Jahres 2022 wurde ein Barrel russisches Öl für 70,62 US-Dollar pro Fass verkauft.
Im Vergleich zum Vormonat sank der durchschnittliche Preis für Öl der Sorte Ural um fast zwei Prozent. Im September kostete ein Barrel russisches Rohöl durchschnittlich sogar 83,08 US-Dollar pro Fass. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres sank der Durchschnittspreis für diese Ölsorte im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2022 deutlich und lag bei 61,84 US-Dollar pro Barrel gegenüber 79,57 US-Dollar im Zeitraum Januar-Oktober 2022.
Der Ölpreis für datierte Kontrakte der Sorte North Sea (Brent-Äquivalent) lag im Oktober bei 91,09 US-Dollar.
Mitte Oktober berichtete die Internationale Energieagentur (IEA), dass Russland seine Ölexporteinnahmen im September um 1,8 Milliarden US-Dollar auf 18,8 Milliarden US-Dollar gesteigert habe, was den höchsten Gewinn seit Juli 2022 darstellt. Dies sei auf eine Kombination aus einem Anwachsen der Gesamtexportmengen und den höheren Durchschnittspreisen für russisches Rohöl und Ölprodukte zurückzuführen.
Die von der EU und der G7 im Dezember 2022 beschlossene Preisobergrenze erfüllt somit nicht ihren Zweck, denn die Maßnahme zielte darauf ab, Russlands Einnahmen aus dem Export von Energieträgern zu verringern. Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnete seinerseits ein Dekret, das am 1. Februar in Kraft trat und Vergeltungsmaßnahmen gegen die Preisobergrenze für russische Ölexporte vorsah. Es verbietet die Lieferung von Erdöl und Erdölprodukte an Länder, die eine Preisobergrenze eingeführt haben, und untersagt auch dann Lieferungen, wenn in einem Vertrag diese Obergrenze direkt oder nur indirekt erwähnt wird.
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