Vučić: Serbien profitiert vom Verzicht auf antirussische Sanktionen

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić hat sich im serbischen Fernsehen am Sonntag dazu geäußert, warum er seit zwei Jahren trotz westlichen Drucks keine Sanktionen gegen Russland verhängt. Diese Politik habe das Land gestärkt, betonte Vučić.

Die Zurückhaltung Serbiens bei der Verhängung von Sanktionen gegen Russland hat seinen internationalen Ruf als freier und unabhängiger Staat gestärkt, sagte Präsident Aleksandar Vučić am Sonntag im Fernsehsender Prva.

Er erinnerte daran, dass Serbien das einzige Land in Europa ist, das sich den antirussischen Sanktionen seit fast zwei Jahren nicht angeschlossen hat, obwohl politische Gegner die Regierung für ihre Unentschlossenheit kritisierten.

"Ich habe nur versucht, das Land zu schützen und eine verantwortungsvolle und seriöse Politik zu betreiben",

sagte Vučić.

Dabei stehe Belgrad unter zunehmendem außenpolitischen Druck des Westens, fügte der Präsident hinzu:

"Noch stehe ich nicht mit dem Rücken an der Wand. Sollte es irgendwann so weit sein, werde ich das dem Volk nicht verheimlichen und es ihm sagen. Aber Serbien hat damit seinen Ruf als freies und unabhängiges Land, das seine eigene Politik verfolgt, gestärkt."

Nach dem Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine haben die westlichen Länder den Sanktionsdruck auf Moskau erhöht. Laut Präsident Wladimir Putin hat dies der gesamten Weltwirtschaft einen schweren Schlag versetzt, und das Hauptziel des Westens besteht darin, das Leben von Millionen von Menschen zu verschlechtern. Dennoch sei es nicht möglich, die finanzielle Stabilität Russlands zu untergraben, und Europa selbst sei mit seinen Sanktionen in eine Sackgasse geraten, betonte er.

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