Nach gescheitertem Aufstand in Iran: Friedensnobelpreis 2023 geht an iranische Aktivistin Mohammadi

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die iranische Aktivistin Mohammadi, wie schon bereits erwartet wurde. Die Auszeichnung gilt als wichtigster politischer Preis weltweit. Nach dem gescheiterten Aufstand in Iran im letzten Jahr hat der Westen erneut im Zuge der hybriden Kriegsführung eine neue Kampagne gegen Teheran eingeleitet.

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die iranische Aktivistin Narges Mohammadi. Das hat das Nobelkomitee in Oslo bekannt gegeben. Geehrt werde sie für ihren "Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen in Iran und für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle", sagte die Vorsitzende des Komitees, Berit Reiss-Andersen. Die Auszeichnung gilt als wichtigster politischer Preis weltweit.

Mohammadi gehört dem iranischen "Zentrum für die Verteidigung der Menschenrechte" an. Sie wurde in den vergangenen 25 Jahren mehrmals festgenommen und zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, ihr wurden unter anderem Spionage und Anstiftung zum Aufstand zur Last gelegt.  

Nach dem gescheiterten Aufstand in Iran im letzten Jahr hat der Westen eine neue Kampagne gegen das Land eingeleitet. Diese begann schon in den vergangenen Tagen mit einem Fake-Video in einer U-Bahn-Station in Teheran. Ein 16-jähriges Mädchen aus Teheran, das am Sonntag, dem 1. Oktober, in einer U-Bahn-Station zusammenbrach, wurde zu neuem Futter für die westlichen Propagandamühlen gegen den Iran. Westmedien behaupteten, dass die Sittenpolizei sie beim Betreten des Zuges wegen "unangemessener Kleidung" wieder hinausgezerrt hätte. Annalena Baerbock sprach als Reaktion auf das Video von einer "unerträglichen" Situation.

Die Behauptung stellte sich später als falsch heraus. Das Mädchen soll wegen niedrigen Blutdrucks in der U-Bahn ohnmächtig geworden sein. Es habe keinerlei Auseinandersetzung mit Sicherheitskräften gegeben. Bei der neuen Kampagne bleibt das Ziel das gleiche wie im letzten Jahr, und zwar Unruhen in der Islamischen Republik zu schüren und das "Projekt Regimewechsel" voranzutreiben.

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