Wegen russischer Pässe: Kein Preisgeld für zwei E-Sportler

Das Softwareunternehmen Epic Games verweigert zwei russischen E-Sportlern die Auszahlung ihres Preisgelds für ein Turnier im August. Den beiden stehen 200.000 US-Dollar zu. Russland sei eine "Region mit begrenztem Zugang zu Geldreisen", begründet der Veranstalter.

Daniil "Рutrick" Abdrachmanow und Jegor "Swizzy" Ljusiko, beide E-Sportler aus Russland, können ihr Preisgeld für den Gewinn des Turniers FNCS 2023 Major 3: Europe-Grand Finals nicht erhalten. Wie sie dem Portal Sportskeeda mitteilten, standen den beiden 200.000 US-Dollar (rund 190.000 Euro) zu. Allerdings sei ihnen die Zahlung verweigert worden. Sie seien wegen ihrer russischen Pässe disqualifiziert worden.

Laut Abdrachmanow änderte auch eine an Epic Games gerichtete Beschwerde nichts. Er behauptete, dass der Kundensupport nur einmal am Tag antworte und sich nicht mit dem Kern des Problems befasse. Er veröffentlichte seinen Briefverkehr mit Epic Games auf der Microblogging-Plattform X. "Ich denke, es ist das erste Mal in der Geschichte des Cybersports", schrieb er und beklagte sich über den Betrug. "Mein Teamkollege ist 17 Jahre alt, kann die Politik in keiner Weise beeinflussen und wird auch noch bestraft", erklärte er.

Abdrachmanow fügte hinzu, dass er auch vom FNCS-Turnier in Kopenhagen disqualifiziert worden sei.

Sportskeeda berichtet, dass das Hauptproblem darin besteht, dass die Athleten aus "einer Region mit begrenztem Zugang zu Geldpreisen" kommen. Zu diesen Regionen gehört laut Epic Games seit dem 24. Februar 2022 auch Russland. Dies wird in den offiziellen FNCS Major 3-Regeln erwähnt.

Allerdings behaupten die Sportler, von Weißrussland aus gespielt zu haben. "Ich verstehe, dass wir nicht aus einem verbotenen Land spielen können, aber wir haben aus einem Land gespielt, das bei Turnieren spielen und Preise gewinnen darf", schrieb Abdrachmanow.

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