Moskau hält Angriffe gegen Russland in Paschinjans Erklärung für inakzeptabel

Das russische Außenministerium zeigt sich empört über die Erklärung von Armeniens Premierminister Nikol Paschinjan, in der Moskau für Armeniens politische Misserfolge verantwortlich gemacht wird. Das russische Außenamt betont, dies sei ein großer Fehler.

Russlands Außenministerium hat auf die inakzeptablen Angriffe gegen Russland in der am 24. September veröffentlichten Botschaft des armenischen Premierministers Nikol Paschinjan an die Bürger hingewiesen. Die entsprechende Erklärung wurde auf der Webseite des Außenamts veröffentlicht:

"Es wird versucht, von der eigenen Verantwortung für Fehler in der Innen- und Außenpolitik abzulenken, indem die Schuld auf Moskau geschoben wird."

Überdies wies das Ressort darauf hin, dass der armenische Premierminister mit dieser Botschaft anerkenne, dass die Republik die ganze Zeit bewusst darauf vorbereitet gewesen sei, sich von Russland abzuwenden. In der Erklärung wird betont, dass die Schritte, die darauf abzielten, die Entwicklung Armeniens nach Westen zu lenken, durch angebliche Fehler der Russischen Föderation und der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) gerechtfertigt würden:

"Russland ist seinen Bündnisverpflichtungen immer treu geblieben, hat die armenische Staatlichkeit respektiert und die Republik nie vor die Wahl gestellt: mit uns oder gegen uns."

Die Erklärung fasst zusammen, dass die Führung in Jerewan, die versuche, die jahrhundertealten Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu zerstören, einen großen Fehler begehe und Armenien zu einer Geisel der geopolitischen Spiele des Westens mache. Das Außenministerium zeigte sich zuversichtlich, dass die überwältigende Mehrheit der armenischen Bevölkerung dies verstehe.

Am Morgen des 24. September richtete der armenische Premierminister eine Botschaft an die Bürger, in der er betonte, dass Aserbaidschans Anti-Terror-Operation in Bergkarabach die Notwendigkeit einer Umgestaltung der inneren und äußeren Sicherheitsstrukturen des Landes aufzeige. Er behauptete, dass die Verantwortung für eine mögliche ethnische Säuberung der Armenier in Karabach unter anderem auf das russische Friedenskontingent fallen würde, und betonte, dass die Instrumente der armenisch-russischen Partnerschaft nicht ausreichten, um die äußere Sicherheit Armeniens zu gewährleisten.

Mehr zum Thema - Bergkarabach: Die EU beschuldigt Russland – und hofiert Aserbaidschan