Während des Raketenangriffs der ukrainischen Streitkräfte auf Sewastopol ist ein Seefernaufklärungsflugzeug vom Typ P-8A Poseidon der US-Marine über Rumänien geflogen. Dies berichtete der Militäranalyst Igor Korottschenko gegenüber RIA Nowosti und vermutet, dass die Maschine wahrscheinlich Informationen über Positionen russischer Luftabwehrsysteme auf der Halbinsel Krim aufgenommen habe. Bezüglich dieser Annahme verwies der Experte auf vorliegende Daten aus offenen Quellen.
Demnach habe die ukrainische Seite einen kombinierten Angriff auf Sewastopol durchgeführt, unter anderem mit dem Einsatz von Drohnen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass bei dem Angriff Scheinziele in den Fokus genommen worden seien. Das US-Flugzeug habe inzwischen seine Funkausrüstung genutzt, um die Positionen der russischen Luftabwehrsysteme, ihre Wirkungsbereiche und die Anzahl der Zielkanäle zu ermitteln. Außerdem seien Schiffe der Schwarzmeerflotte beobachtet worden, die als Träger für die Luftabwehrmittel dienen könnten.
Der Experte hob jedoch hervor, dass diese Informationen nicht zu der Koordinierung des Angriffs am Freitag verwendet worden sein können, da die Flugaufgabe im Voraus in einen Marschflugkörper geladen würde. Das US-Militär habe seine Beobachtungen sicherlich an die ukrainischen Truppen weitergegeben, damit sie weitere Angriffe planen können, so Korottschenko weiter.
Nach Angaben von Flightradar24 startete der US-Aufklärer um 9:31 Uhr (Moskauer Zeit) von Sizilien aus nach Rumänien und flog über den nördlichen Teil des Landes. Die Poseidon-Flugzeuge verfügen über einen Komplex zur funktechnischen Fernaufklärung an Bord. Nach dem ukrainischen Angriff setzte die Maschine ihren Flug über Rumänien für eine Weile fort.
Am Freitag wurde das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte attackiert. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums schoss die Luftabwehr fünf Raketen ab. Das historische Stabsgebäude wurde beschädigt, ein Soldat gilt als vermisst.
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