Putin: Sanktionen bedeuten gewisse Hindernisse, aber auch Förderung

Bei derer Sitzung des Staatsrates am Donnerstag hat Russlands Präsident Wladimir Putin zugegeben, westliche Sanktionen verlangsamen in gewisser Hinsicht die Wirtschaft. Doch schaffen sie neue Möglichkeiten und Impulse. Derzeit braucht Russland vor allem ausgebildete Fachkräfte.

Westlichen Ländern sei es nicht gelungen, Russlands Wirtschaft mit Sanktionen zu lähmen, so der Präsident Wladimir Putin bei einer Sitzung des russischen Staatsrates am Donnerstag in Nowgorod. Stattdessen habe Moskau dem Druck widerstanden und sei stärker geworden. Putin verwies dabei auf die Einschränkungen, die sowohl nach der Eingliederung der Halbinsel Krim im Jahr 2014 als auch nach der Eskalation des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 eingeführt worden waren. Mit den Sanktionen habe der Westen in einigen Fällen Russland gebremst, doch keine gewünschten Ergebnisse erzielt. Die russische Wirtschaft habe neue Möglichkeiten und Impulse bekommen. TASS zitiert Putin sinngemäß:

"Wir sehen, wie diese Einschränkungen, die sowohl nach dem Jahr 2014 als auch heutzutage gegen uns von außen eingeführt werden, die Entwicklung stimulieren. Ja, in einigen Fällen verlangsamen sie uns, in anderen zwingen sie uns, bereits getroffene Entscheidungen zu verschieben. Dennoch entstehen neue Möglichkeiten."

Diesbezüglich hob der Präsident die Bedeutung von gut ausgebildeten Fachkräften hervor. Ihm zufolge sei ohne sie gar nichts möglich, jedoch bestehe diesbezüglich eine demografische Herausforderung. Jedoch könnten moderne Technologien wie Roboter und künstliche Intelligenz den Bedarf an Arbeitskräften verringern. Außerdem soll ein besonderes Augenmerk auf die Ausbildung der Fachkräfte gelegt werden. Die Probleme in den zwei Bereichen – Demografie und moderne Technologien – seien laut Putin in einen gordischen Knoten gebunden, den Russland nicht unbedingt durchschlagen müsse.

"Wir können ihn ziemlich effektiv und elegant lösen."

Anfang dieser Woche hatte Putin bestätigt, dass das Bruttoinlandsprodukt der russischen Wirtschaft zurück auf dem Niveau sei, das vor der Verhängung der Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts erreicht worden war. Die Voraussetzungen für eine weitere stabile und langfristige Entwicklung müssen ausgearbeitet werden. Auch die russische Regierung verzeichnet eine positive Prognose in der Wirtschaft. Nach Angaben des Ministerpräsidenten Michail Mischustin werde Russland ab dem Jahr 2024 in der Lage sein, andere Industrieländer in Bezug auf das Wirtschaftswachstum zu überholen.

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