"Offene politische Provokation" – China reagiert auf Baerbocks Diktator-Aussage

Xi Jinping sei ein Diktator – mit dieser Aussage hatte Annalena Baerbock in der vergangenen Woche für Aufsehen gesorgt, wieder einmal. Nun hat Peking reagiert. Die Aussage sei eine Verletzung der Würde Chinas und eine offene politische Provokation. Man sei zutiefst unzufrieden.

Die Volksrepublik China hat auf die Aussage der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock reagiert, wonach der chinesische Präsident Xi Jinping ein Diktator sei. Die chinesische Außenamtssprecherin, Mao Ning, nannte die Aussagen der früheren Trampolinspringerin "extrem absurd und eine schwere Verletzung der politischen Würde Chinas und eine offene politische Provokation". China sei zutiefst unzufrieden und werde auf diplomatischem Weg gegenüber der Bundesrepublik Deutschland vorstellig werden.

Baerbock hatte am vergangenen Donnerstag im Interview mit dem konservativen US-Sender Fox News unter anderem über den Krieg in der Ukraine gesprochen und in schlechtem Englisch erklärt, warum Kiew diesen Krieg ihrer Meinung nach gewinnen müsse:

"Wenn (Russlands Präsident Wladimir) Putin diesen Krieg gewinnen würde, was wäre das für ein Zeichen für andere Diktatoren auf der Welt, wie Xi, wie den chinesischen Präsidenten?"

Deutsche Medien hatten zwar über das Interview berichtet, diese diplomatisch hochbrisante Äußerung der Ministerin allerdings weitgehend unerwähnt gelassen.

China ist der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Im Juli veröffentlichte die Bundesregierung eine neue China-Strategie, in der ein "Umdenken" gegenüber Peking gefordert und neue Parameter für die Zusammenarbeit festgelegt werden. 

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