Die zahlreichen strafrechtlichen Anklagen gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump kommen einer Verfolgung gleich und offenbaren die "Verrottung" des US-amerikanischen politischen Systems, erklärte der russische Präsident Wladimir Putin.
Die USA in ihrem derzeitigen Zustand "können nicht das Recht für sich beanspruchen, andere in Sachen Demokratie zu belehren", sagte der russische Staatschef am Dienstag während einer Diskussionsrunde auf dem Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Laut Putin:
"Was mit Trump geschieht, ist die Verfolgung eines politischen Konkurrenten … Das ist, was es ist. Und es geschieht vor den Augen der amerikanischen Öffentlichkeit und der ganzen Welt."
Die Kontroverse ist für Russland insofern von Vorteil, als sie Washington "als das entlarvt", was es ist, so Putin. Die US-Regierung habe sich entschieden, Moskau gegenüber feindselig zu sein und habe ihre Bevölkerung dazu gebracht, sie als solche wahrzunehmen. Laut Putin:
"Die USA zeigen, was man zu Sowjetzeiten 'den bestialischen Blick des Imperialismus' nannte."
Moskau erwartet keine wesentliche Änderung der US-Außenpolitik gegenüber Russland, unabhängig davon, wer nach den Wahlen im nächsten Jahr das Weiße Haus übernimmt, sagte der Präsident.
"[Trump] wurde vorgeworfen, eine besondere Beziehung zu Russland zu haben, was völliger Unsinn und Bullshit ist. Aber er war der Präsident, der die meisten Sanktionen gegen Russland eingeführt hat", so Putin.
Die US-amerikanischen Eliten nehmen Russland überwiegend als existenziellen Feind wahr, meint Putin. Das Land hat auch Freunde in den USA, die gute Beziehungen wünschen und Russlands Ansichten über traditionelle Werte teilen, fügte der Präsident hinzu, aber diese Stimmen werden unterdrückt.
Seit seinem Ausscheiden aus dem Amt wurden Trump zahlreiche Straftaten sowohl auf Bundes- als auch auf bundesstaatlicher Ebene vorgeworfen, die von Wahlmanipulationen über Anstiftung zum Aufstand im Kapitol am 6. Januar bis zu finanziellen Unregelmäßigkeiten reichen.
Der Geschäftsmann, der sich in einen Politiker verwandelt hat und als Spitzenkandidat für die republikanische Präsidentschaftskandidatur gilt, hat gesagt, dass seine juristischen Probleme auf eine "Hexenjagd" durch seine Gegner hinauslaufen.
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