Im Interview mit dem TV-Sender CNN hat der Präsident der Ukraine, Wladimir Selenskij, erklärt, dass die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte nicht mit einem Happy End ausgehen werde. Diese Einschätzung begründete der Staatschef damit, dass die Armee des Landes bereits zahlreiche Soldaten auf dem Schlachtfeld verloren habe. Die Gegenoffensive sei kein Film und man sollte daher nicht mit einem glücklichen Ende rechnen.
Außerdem erinnerte Selenskij daran, was der Ukraine-Konflikt für Europa bedeutet. Ihm zufolge würde ein Sieg der Ukraine Russland die Möglichkeit entziehen, Überfälle auf andere Länder zu verüben, vor allem auf die baltischen Staaten und Polen mit dem Ziel, die Sowjetunion wiederherzustellen. Damit es dazu nicht komme, sollten sich Kiews Verbündete gemeinsam um Erfolge der Ukraine in dem Konflikt bemühen. Der Westen müsse darüber hinaus verstehen, dass es sich um einen gemeinsamen Krieg für gemeinsame Werte handelt. Gegenüber CNN erklärte Selenskij sinngemäß:
"Sieg ist kein Glück. Sieg ist eine Möglichkeit zur Einigung. Die Menschen im Westen müssen es verstehen: Es geht nicht um unsere Werte, sondern um gemeinsame Werte, nicht um unseren Krieg, sondern um einen gemeinsamen Krieg. Und wir zahlen dafür den höchsten Preis."
Was die Waffenlieferungen betrifft, wies der ukrainische Präsident darauf hin, dass deren Lieferung nicht unbedingt sofortige Ergebnisse mit sich bringen würde. Auch Entscheidungen für die Übergabe von Ausrüstung hießen nicht, dass Kiew diese schnell erhalte. Während die Gegenoffensive weiterlaufe, hätten einige Lieferungen die Ukraine noch immer nicht erreicht.
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