Russlands Auslandsgeheimdienst (SWR) hat in einer offiziellen Presseerklärung bekannt gegeben, dass die US-Geheimdienste zur Praxis der Eliminierung "unbequemer" afrikanische Staats- und Regierungschefs zurückkehren. Nach vorliegenden Informationen sei Washington mit der Lage in Niger offenbar nicht zufrieden, wo vor Kurzem eine Übergangsregierung unter der Leitung von General Abdourahamane Tchiani durch einen Militärputsch an die Macht gekommen ist. Die USA sollen darüber nachdenken, wie man die für den Westen gefährliche Entwicklung Afrikas zu einem der Machtzentren der multipolaren Welt aufhalten könne. Außerdem liege der Schwerpunkt darin, das französische Erbe in der strategisch wichtigen Sahelzone zu übernehmen.
Zu der sogenannten Stärkung der Demokratie ziehe Washington laut dem SWR verschiedene Möglichkeiten in Erwägung. Der Einsatz der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) halte das Weiße Haus in diesem Zusammenhang für unvernünftig, da diese enge Beziehungen zu Frankreich habe. Stattdessen werde die physische Beseitigung der Putschistenanführer, die von der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt würden, als eine effektivere Methode betrachtet. Vertreter der US-Geheimdienste sollen mit ihren Partnern über potenzielle Täter möglicher Attentate direkt diskutieren. Dabei setze man auf Personen aus der unmittelbaren Umgebung des Chefs der Übergangsstrukturen, vorzugsweise auf diejenigen, die in Lehreinrichtungen des US-Verteidigungsministeriums eine spezielle Ausbildung erhalten hätten.
Dass die USA solche "schmutzigen Methoden" anwenden sollen, sei nichts Neues, meinte der SWR weiter. Der Nachrichtendienst erinnert daran, dass Washington bereits seit den 1960er-Jahren daran gearbeitet habe, starke Staatschefs auf dem afrikanischen Kontinent zu eliminieren. Unter anderem sei die Central Intelligence Agency (CIA) an der Ermordung von Patrice Lumumba im Kongo sowie am Sturz von Francis Nkrumah in Ghana und an der Verhaftung von Nelson Mandela in Südafrika beteiligt gewesen. Als Bestätigung des brutalen und gemeinen Charakters der Tätigkeit des Geheimdienstes führte der SWR die Worte des US-Präsidenten Lyndon Johnson, der die CIA als "verdammtes Unternehmen von Mördern" bezeichnet habe.
Abschließend stellte der SWR fest, dass Washington angesichts des unerwarteten und äußerst unangenehmen geopolitischen Erwachens Afrikas beschlossen habe, auf die alten und bewährten Methoden zurückzugreifen.
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