Elon Musk hat der Schilderung eines renommierten Journalisten widersprochen, das Unternehmen SpaceX habe 2022 auf Weisung von Musk den Zugang des ukrainischen Militärs zur Starlink-Satellitenkommunikation nahe der Krim gekappt, um einen Angriff auf die russische Marine zu verhindern.
In seiner Antwort auf der Plattform X, dem Twitter-Nachfolger, am Donnerstag (Ortszeit US-Zeitzone) stellt der Multimilliardär und Eigentümer von Starlink die Abläufe anders dar. Demnach war das Starlink-System in diesem Gebiet ohnehin niemals verfügbar. Musks Richtigstellung lautet wörtlich:
"Die fraglichen Starlink-Regionen wurden nicht aktiviert. SpaceX hat nichts abgeschaltet."
Musk räumte jedoch ein, dass es durchaus eine Anfrage der Ukraine gegeben hatte, die Kommunikation bis nach Sewastopol zu aktivieren, was er jedoch abgelehnt hätte:
"Es gab eine dringende Anfrage der Regierungsbehörden, Starlink bis nach Sewastopol zu aktivieren. Die offensichtliche Absicht war, den größten Teil der russischen Flotte vor Anker zu versenken. Hätte ich diesem Ersuchen zugestimmt, wäre SpaceX ausdrücklich an einer größeren Kriegshandlung und Konflikteskalation beteiligt gewesen."
Wie bereits früher hier berichtet, hatte Walter Isaacson in einer jetzt veröffentlichten Biografie von Elon Musk behauptet, der US-Milliardär habe den Zugang des ukrainischen Militärs auf die Starlink-Satellitenkommunikation nahe der Krim gekappt und damit einen Angriff der Ukraine faktisch sabotiert. In einem Gespräch mit Isaacson habe Musk betont, dass "Starlink nicht dazu gedacht war, in Kriege verwickelt zu werden".
Musk startete die ersten Starlink-Satelliten im Jahr 2019 mit SpaceX-Raketen. Inzwischen sind mehr als 5.000 dieser Starlink-Satelliten auf erdnahen Umlaufbahnen in bis zu etwa 550 Kilometern Höhe über der Erdoberfläche in Betrieb. Dies ist etwa die Hälfte aller aktiven Satelliten weltweit, während sich andere Satelliten teils darunter, teils in größerer Höhe um die Erde bewegen. Die Starlink-Satelliten sind für eine Betriebsdauer von etwa dreieinhalb Jahren ausgelegt. Auf der Erde wird die bidirektionale Verbindung mit einem Terminal hergestellt, das zugleich mit einem Router ausgestattet ist.
Dank Starlink ist das Internet nicht nur bei Naturkatastrophen und in abgelegenen Gebieten, sondern nun theoretisch auch in Kriegsgebieten verfügbar. Die verfügbare Geschwindigkeit der Datenübertragung erreicht 100 Mbit/s, was beispielsweise selbst für Online-Spiele und Videotelefonate ausreicht.
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