Tennisstar Alexander Zverev hat während seines Achtelfinalspiels bei den US Open einen Zuschauer, der die erste Strophe des "Deutschlandliedes" angestimmt hatte, rauswerfen lassen. Der Zuschauer habe im vierten Satz von Zverevs Match gegen den Italiener Jannik Sinner am Montag (Ortszeit) "Deutschland über alles" gesungen, sagte der Tennis-Olympiasieger nach der Partie.
"Er hat angefangen, die Hitler-Hymne zu singen. Das war zu viel. Als Deutscher bin ich nicht stolz auf diese Geschichte und es ist nicht gut, das zu tun."
Zverev fügte hinzu, dass dieser Zuschauer in der ersten Reihe gesessen habe. Der von dem Tennisstar darauf angesprochene Schiedsrichter ließ den von anderen Zuschauern identifizierten Mann durch Sicherheitskräfte von der Tribüne abführen.
Auf dem nachfolgenden Video sieht man, wie Zverev auf den Unparteiischen zugeht und zweimal laut sagt:
"Er hat die bekannteste Phrase Hitlers gesagt, die es auf der Welt gibt."
Darauf reagiert der Schiedsrichter, indem er sich zum Publikum umdreht, und zuerst fragt: "Wer hat das gesagt?" Anschließend gibt er die Anweisung: "Wir werden ihn rausführen."
Aufnahmen des Matches bestätigen Zverevs Schilderung des Vorfalls, der Ruf "Deutschland über alles" ist darauf deutlich zu hören. Sportlich hat sich der körperlich angeschlagene Zverev am Schluss mit 6:4, 3:6, 6:2, 4:6, 6:3 gegen Sinner durchgesetzt.
In Deutschland ist nur die dritte und letzte Strophe des "Deutschlandliedes" als offizielle Landeshymne anerkannt. Die beiden ersten gelten als historisch vorbelastet, vor allem da die Anfangszeile ("Deutschland, Deutschland über alles") von den Hitlerfaschisten zur Rechtfertigung des deutschen Anspruchs auf die Weltherrschaft missbraucht wurde und die zweite Strophe nationalistische Klischees enthält.
Alexander Zverevs Eltern stammen aus Russland, er selbst wurde 1997 in Hamburg geboren. Sein Hauptwohnsitz befindet sich aktuell in Monaco. Alexanders Bruder Mischa ist ebenfalls Tennisspieler.
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