Wie der türkische Fernsehsender Habertürk im sozialen Netzwerk X (früher Twitter) berichtet, soll der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan am 4. September zu Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Sotschi reisen. Zuvor hatte Bloomberg einen anderen Termin für Erdoğans Reise nach Russland genannt – den 8. September. Nach Angaben der Zeitung Hürriyet, die sich auf ungenannte Quellen beruft, könnten die Spitzenpolitiker eine neue Formel für ein Getreideabkommen besprechen, das Ankara ausarbeiten will.
Am 25. August reiste der türkische Außenminister Hakan Fidan nach Kiew, wo er sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij, dem Leiter der Präsidialverwaltung Andrei Jermak, Ministerpräsident Denis Schmygal und Außenminister Dmitri Kuleba traf. Die Zeitung berichtet, dass Fidan sich anschließend die Position Kiews angehört habe und nun "die gleiche Methode" gegenüber Moskau anwenden, d. h. die Behörden in Russland anhören und dann mit UN-Vertretern die Lage besprechen werde.
Nach Angaben von Hürriyet will Ankara keinen neuen Getreidedeal ohne Moskau abschließen, sondern bevorzugt eine Vereinbarung, die beiden Seiten – Russland und der Ukraine – gerecht wird.
Letzte Woche hatte der russische Außenminister Sergei Lawrow gegenüber UN-Generalsekretär António Guterres betont, Moskau sei nur dann bereit, zu dem Deal zurückzukehren, "wenn alle Verpflichtungen gegenüber der russischen Seite tatsächlich erfüllt werden". Auch Präsident Putin äußerte sich in diesem Sinne und wies darauf hin, dass bisher keine der Bedingungen des Landes erfüllt worden sei. Im April hatte das Außenministerium diese genannt: unter anderem die Wiederanbindung der Rosselchosbank (Russian Agricultural Bank) an SWIFT, die Wiederaufnahme der Lieferungen landwirtschaftlicher Maschinen, Ersatzteile und Dienstleistungen, die Wiederherstellung der Ammoniak-Pipeline Toljatti-Odessa sowie die Freigabe von Vermögenswerten und Konten von Unternehmen, die mit der Produktion und dem Transport von Lebensmitteln und Düngemitteln zu tun haben.
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