Nachdem die USA gezwungen waren, mehrere militärische und biologische Projekte in der Ukraine einzuschränken, haben sie ihre Aktivitäten in diesem Bereich in der GUS verstärkt, sagte der stellvertretende Sekretär des Sicherheitsrates, Alexei Schewzow, in einem Interview mit der Rossijskaja Gaseta.
"Nachdem die Amerikaner eine Reihe von Projekten in der Ukraine einschränken mussten, hat ihre Aktivität im GUS-Raum zugenommen", so Schewzow in dem Interview.
Er betonte, dass die USA in den Labors auf GUS-Territorium biologische Waffen entwickeln würden, die gezielt "gegen bestimmte ethnische Gruppen gerichtet sind."
Gleichzeitig versuchen die Amerikaner laut russischen Erkenntnissen, Biowaffenprogramme an andere Staaten weiterzugeben, die Kontrolle über die biologische Forschung zu erlangen, sich Zugang zu deren Ergebnissen zu verschaffen und Sammlungen von Biomaterialien sowie Krankheitserregern zu sammeln, darunter auch besonders gefährlichen. Russlands Gegenmaßnahmen, nämlich "regelmäßige Aufklärungsarbeit" über die Gefahren derartiger Programme, hätten lediglich dazu geführt, dass Washington die wahren Ziele seiner Aktivitäten sorgfältiger zu verbergen suche.
Dazu bemerkte Schewzow:
"Das Pentagon muss jetzt den Schwerpunkt seiner Projekte verschleiern, sich hinter 'zivilen' Forschungsinstituten verstecken."
Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor erklärt, dass die militärisch-biologischen Projekte des Pentagons auf der ganzen Welt den USA potenziell den Zugang zu biologischen Kampfstoffen ermöglichen. Igor Kirillow, der Kommandeur der russischen Streitkräfte für die Abwehr atomarer, chemischer und biologischer Bedrohungen, sagte, man verfüge über Informationen über mehr als 100 ukrainische Teilnehmer an den biologischen Dual-Use-Programmen der USA. Ihm zufolge kooperiere Kiew mit Washington bei der Arbeit mit Anthrax, Pocken, Pest, Ebola und insgesamt fast 50 Arten von Bakterien und Viren.
Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), die im Dezember 1991 als Ersatz für die Sowjetunion gegründet wurde, hat aktuell 9 Mitglieder: Weißrussland, Russland, Armenien, Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan und Tadschikistan sowie Moldawien, das unter der prowestlichen Regierung einen Austrittsprozess eingeleitet hat. Die verstärkten Aktivitäten der USA, von denen Schewzow sprach, dürften sich in Kasachstan, Mittelasien und Transkaukasien konzentrieren.
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