Der dänische Regisseur Lars von Trier postete auf Instagram einen Appell an die Präsidenten Russlands und der Ukraine, Wladimir Putin und Wladimir Selenskij, sowie an die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen:
"An Herrn Selenskij und Herrn Putin und nicht zuletzt an Frau Frederiksen (die gestern wie Hals über Kopf verliebt in einer am meisten gefürchteten Tötungsmaschine unserer Zeit posierte und von einem Ohr zum anderen grinste): Auch russische Leben zählen!"
Damit reagierte von Trier offenbar auf die Nachricht, dass die Niederlande und Dänemark am Sonntag die Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen in die Ukraine angekündigt hatten. Die dänische Regierung betonte, dass Kiew die Jets nur im eigenen Land zum Einsatz bringen dürfe. Die ersten sechs Flugzeuge sollen bereits um den Jahreswechsel herum geliefert werden. Frederiksen bezeichnete Selenskij als "einen der größten Helden unserer Zeit".
Moskau übte daraufhin scharfe Kritik. Der Schritt werde zu einer weiteren Eskalation führen, warnte Russlands Botschafter in Dänemark Wladimir Barbin.
Alexei Danilow, der Vorsitzende des ukrainischen Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, kritisierte den Aufruf des Filmemachers. Auf Twitter schrieb Danilow, dass Krieg "kein Kino ist, in dem Schauspieler Leben und Tod spielen". Die Wahl zwischen dem Henker und dem Opfer werde zur Tragödie, wenn der Künstler sich für die Seite des Henkers entscheidet.
Der 67-jährige Regisseur ist bekannt für die Filme "Nymphomaniac", "Dogville", "Melancholia" und "Antichrist". Er gab kürzlich in den sozialen Netzwerken bekannt, dass er auf der Suche nach einer Muse sei. Zugleich warnte er potenzielle Bewerberinnen, dass er an der Parkinsonkrankheit, einer Zwangsstörung und "kontrolliertem" Alkoholismus leide. Trotzdem bestehe er darauf, dass er an einem guten Tag in der richtigen Gesellschaft ein charmanter Partner sein könne.
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