Die As-Sahab Media Foundation, die als Medienzentrum von Al-Qaida fungiert, veröffentlichte in einer Mitteilung mit dem Titel "Die Pflicht, die aggressiven Völker anzugreifen" einen Aufruf an die Muslime, sich an Dänemark und Schweden für die Koranverbrennungsproteste der letzten Monate zu "rächen".
"Dänemark und Schweden sind zwei kleine, verachtenswerte Länder, die nicht mehr als zwei kleine Flecken auf der Weltkarte darstellen", heißt es in dem dreiseitigen Dokument. Und weiter:
"Menschen des Islams in Schweden, Dänemark und ganz Europa, die Pflicht zur Rache wird euch auferlegt."
Tore Refslund Hamming, ein schwedischer Forscher am International Centre for the Study of Radicalisation am britischen King's College, bezeichnete das Dokument auf der Kommunikationsplattform X (ehemals Twitter) als "den direktesten Aufruf militanter Islamisten, einen Terroranschlag gegen Dänemark seit der Mohammed-Krise zu verüben".
Der schwedische Terrorismusforscher Hans Brun, der ebenfalls am King's College tätig ist, spielte die Bedeutung der Drohungen jedoch herunter.
"Das ist wirklich nichts Neues, sondern nur ein weiterer Aufruf an Menschen auf der ganzen Welt, sich zu rächen, und er richtet sich an Einzeltäter", sagte er der schwedischen Nachrichtenagentur TT und fügte hinzu, er glaube nicht, dass Al-Qaida selbst einen Anschlag plane. Er führte aus:
"Man könnte es als einen Aufruf zum Handeln betrachten. Wenn das etwas wäre, das sie selbst organisiert hätten, hätten sie es nicht im Voraus so angekündigt. Man darf auch nicht vergessen, dass Al-Qaida heutzutage deutlich geschwächt ist."
Brun ergänzte, die Erklärung von Al-Qaida habe keinen Einfluss auf die allgemeine Sicherheitslage, wobei die größten Auswirkungen wahrscheinlich für dänische und schwedische Diplomaten zu spüren seien, die im Nahen Osten arbeiten und möglicherweise zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen treffen müssten.
Die schwedischen Sicherheitsdienste haben bereits erklärt, dass die Terrorgefahr gegen Schweden infolge der Koranverbrennungen zugenommen habe, obwohl bei den Demonstrationen in der Regel mehr Gegendemonstranten als tatsächliche Demonstranten anwesend waren.
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