Die Pilgerunterkünfte auf dem Gelände des Kiewer Höhlenklosters sollen künftig statt der Gläubigen Militärangehörige der ukrainischen Streitkräfte beherbergen, sagte der stellvertretende Direktor des staatlichen Architekturreservats, Maxim Ostapenko, in einem Interview mit ukrainischen Sendern. Er erklärte:
"Die Tätigkeit der Hotels wird vollständig eingestellt. Hier sollen nur noch Menschen untergebracht werden, die in der Lawra geistig rehabilitiert werden – Soldaten, Verwundete, Seelsorger."
Nachdem die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats, deren Hauptsitz das Höhlenkloster bislang war, am Donnerstag vor Gericht unterlag, hat eine Kommission des ukrainischen Kulturministeriums am Freitag damit begonnen, die Klostergebäude auf dem Gelände zu versiegeln. Sie wird dabei von der Polizei begleitet. Gläubigen ist seitdem der Zutritt zum Gelände verboten, Geistliche dürfen es vorerst noch betreten.
Zufall oder nicht, ausgerechnet am Tag der für die ukrainische Hauptkonfession katastrophalen Gerichtsentscheidung weilte ein hoher Würdenträger des Patriarchats von Konstantinopel in Kiew. Er traf sich mit dem Präsidenten Wladimir Selenskij und besuchte auch den oberen Teil des Höhlenklosters, aus dem die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche bereits vor Monaten verdrängt wurde. Es wird seit Längerem darüber spekuliert, dass Patriarch Bartholomäus das Kiewer Höhlenkloster in seinen unmittelbaren Besitz überführen lassen will und das einer der Gründe ist, warum er im Jahr 2019 die schismatische Neugründung einer ukrainischen Nationalkirche, die "Orthodoxe Kirche der Ukraine", förderte und anerkannte.
Über die Hintergründe und den Verlauf des Konflikts hat RT DE am Donnerstag näher berichtet.
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